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Tagesprophet vom 24.06.1995 - Druckversion

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Tagesprophet vom 24.06.1995 - Berichterstatter - 31.03.2024

24.06.1995
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Harry Potter: gestört und gefährlich
Der Junge, der den Unnennbaren besiegte, ist labil und möglicherweise gefährlich. Beunruhigende Tatsachen über Harry Potters seltsames Verhalten sind jetzt ans Licht gekommen, und sie wecken Zweifel, ob er geeignet ist, an einem kräftezehrenden Wettkampf wie dem Trimagischen Turnier teilzunehmen oder auch nur die Hogwarts-Schule zu besuchen. Wie der Tagesprophet heute exklusiv enthüllen kann, bricht Potter in der Schule des Öfteren zusammen und klagt häufig über Schmerzen, die ihm seine Stirnnarbe bereitet (Überbleibsel des Fluches, mit dem Du-weißt-schon-wer versuchte ihn zu töten). Letzten Montag, mitten im Wahrsageunterricht, wurde Ihr Tagesprophet-Reporter Zeuge, wie Potter aus dem Klassenzimmer stürzte und behauptete, er habe so heftige Narbenschmerzen, dass er nicht weiter am Unterricht teilnehmen könne.

Topspezialisten am St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen halten es für durchaus möglich, dass Potters Gehirn durch den Angriff des Unnennbaren nachhaltig geschädigt wurde und dass seine Behauptung, die Narbe schmerze noch immer, Ausdruck einer tiefsitzenden Störung ist. "Gut möglich, dass er alles vortäuscht", meint ein Spezialist, "es könnte ein Schrei nach Zuwendung sein."

Der Tagesprophet hat jedoch alarmierende Fakten über Harry Potter ans Licht gebracht, die Albus Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts, vor der Zaubereröffentlichkeit sorgfältig verborgen hat. "Potter beherrscht Parsel", enthüllt Draco Malfoy, ein Viertklässler in Hogwarts. "Vor ein paar Jahren gab es viele Angriffe auf Schüler, und die meisten vermuteten Potter dahinter, nachdem sie gesehen hatten, wie er in einem Duellierklub die Nerven verlor und eine Schlange auf einen anderen Jungen hetzte. Aber es wurde alles vertuscht. Außerdem hat er sich auch noch mit Werwölfen und Riesen angefreundet. Wir glauben, dass er für ein bisschen Macht alles tun würde."

Parsel, die Fähigkeit mit Schlangen zu sprechen, wurde lange als eine dunkle Kunst betrachtet. Tatsächlich ist der berühmteste Parselmund unserer Zeit kein anderer als Du- weißt-schon-wer persönlich. Ein Mitglied der Liga zur Verteidigung gegen die dunkle Kraft, das ungenannt bleiben will, stellte fest, jeder Zauberer, der Parsel spreche, solle seiner Meinung nach einmal gründlich durchleuchtet werden. "Ich persönlich würde jedem mit größtem Misstrauen begegnen, der mit Schlangen sprechen kann, denn diese Tiere werden oft bei den schlimmsten schwarzmagischen Praktiken eingesetzt und wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder mit Schurken in Verbindung gebracht. Desgleichen gelte für alle, welche die Nähe solch heimtückischer Kreaturen wie Werwölfe und Riesen suchten, dass sie sich offensichtlich an der Gewalt ergötzen".

Albus Dumbledore sollte unbedingt darüber nachdenken, ob ein solcher Junge am Trimagischen Turnier teilnehmen darf. Manche befürchten, Potter könnte sein Heil in den dunklen Künsten suchen, um das Turnier zu gewinnen, dessen dritte Runde heute Abend stattfindet.

Von unserer Sonderkorrespondentin Rita Kimmkorn



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