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Luna Lovegood - Druckversion

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Luna Lovegood - Luna Lovegood - 21.01.2025

Titel: "Schneckenhäuser und Sternenfragen"

„Ich glaube, die Krummfüßler haben sich wieder in den Johannisbeerbüschen eingenistet“, sagte Luna und hockte sich mitten in die Wiese, ohne sich um das nasse Gras zu kümmern.
Xenophilius sah über den Rand seiner Klitterer-Manuskripte hinweg, die er auf einem schiefen Tisch aus Treibholz sortierte. „Tatsächlich? Ich dachte, sie bevorzugen eher Brombeeren.“
„Das tun sie auch“, erwiderte Luna mit einem leichten Lächeln, „aber manchmal mögen sie Veränderung. So wie wir.“

Sie sammelte ein Schneckenhaus auf und hielt es gegen das Licht. Es schimmerte leicht rosa, wie ein Sonnenuntergang, der sich nicht entscheiden konnte.
„Wenn man still ist“, flüsterte sie, „kann man hören, was es einmal war.“
„Und was sagt es dir?“ fragte ihr Vater, der sich nun neben sie in die Wiese setzte, ohne zu zögern.
Luna legte das Schneckenhaus an ihr Ohr.
„Es war ein Zuhause. Und dann ein Weg. Und jetzt ist es eine Erinnerung.“

Xenophilius nickte. Er war daran gewöhnt, dass seine Tochter Dinge sah und hörte, die anderen verborgen blieben. Es machte ihn stolz – und manchmal ein bisschen traurig.
„Manche würden sagen, es ist einfach nur leer“, meinte er.
„Leer ist es nie“, sagte Luna ruhig. „Es ist nur voll von Dingen, die man nicht sehen kann.“

Der Wind strich durch ihr blondes Haar, und eine kleine Papierlibelle, die Xenophilius zum Zeitvertreib gefaltet hatte, tanzte daran vorbei, als wäre sie lebendig.
„Papa?“
„Hm?“
„Glaubst du, dass Mama manchmal noch hier ist?“
Xenophilius schwieg einen Moment, sein Blick verlor sich in der Weite des Himmels.
„Ich glaube, sie ist überall dort, wo du an sie denkst.“
Luna lächelte. „Dann ist sie ziemlich oft hier.“

Sie schwiegen eine Weile, wie sie es oft taten – nicht aus Verlegenheit, sondern weil sie wussten, dass manche Gedanken wachsen mussten wie Blumen: still und unbeobachtet.
Dann sagte Luna: „In Hogwarts sagen manche, ich sei komisch.“
„Bist du das?“
„Ich weiß nicht. Ich glaube, ich bin einfach... nicht so geordnet.“
Xenophilius legte einen Arm um ihre Schultern.
„Die Welt ist auch nicht geordnet, Luna. Nur die, die Angst haben, wollen alles in gerade Linien pressen.“
Luna nickte, mehr für sich selbst als für ihn.

„Dann bin ich lieber eine Spirale“, sagte sie schließlich.
„Du bist ein Wirbelstern, mein Kind. Leuchtend und ganz und gar eigen.“

Kein Gesuch
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