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Draco Malfoy - Draco Malfoy - 22.01.2025 01.01.1991 Versonnen blickte Draco aus dem Fenster des fahrenden Zuges. Hogwarts! Seit Jahren freute er sich darauf, eingeschult zu werden, endlich einen Zauberstab besitzen zu dürfen und dann, wenn er sich bewiesen hatte, der Star des Quidditchteams zu werden. Also eigentlich waren das Vaters Pläne, während er vor allem zu Anfang ziemlich mit Höhenangst zu kämpfen gehabt hatte. Vater hatte ihm die aber ausgetrieben mittlerweile und es gab damit keinen Hinderungsgrund mehr ihn stolz zu machen. Gregory und Vincent saßen auf der Sitzbank ihm gegenüber und tauschten Schokofroschkarten, doch so viel sie auch miteinander unterwegs waren und von klein auf zusammengeschmiedet worden waren, gerade wollte Draco ein wenig für sich sein. Er machte sich Sorgen. Was, wenn er doch nicht nach Slytherin kommen würde? Es hatte Vorfälle wie diese in der Familie gegeben - Vater nannte da immer mal wieder irgendwelche Verwandte von ihnen, die nach Ravenclaw, oder gar Hufflepuff einsortiert worden waren und vom Rest der Familie milde belächelt wurden. Er wusste aber auch, dass es weitaus schlimmer sein konnte als das, denn Mutters Familie hatte irgendwann gar mal einen Gryffindor hervorgebracht und niemand redete über ihn. Draco wusste aber, dass Sirius Black in Askaban saß, weil er ziemlich viele Muggel umgebracht hatte (vermutlich redete man also deshalb nicht über ihn, weil er einerseits im Haus der Loser gewesen war und andererseits sich hatte erwischen lassen, sowas passte halt nicht zu einem Malfoy... oder Black) und vermutlich war sein Großcousin mittlerweile so ein sabberndes Etwas, das ohnehin vollkommen geistesgestört war. Er und... ja, da gab es auch noch andere Mitglieder der Familie, die an diesem Ort waren. Seine Tante zum Beispiel, Patentante um genauer zu sein. Draco kannte Bilder von Bellatrix, als diese jung gewesen war und er kannte auch den traurigen Blick seiner Mutter, wenn ihr Blick auf ein eben solches fiel. Den Lestrangeclan hatte es im Krieg auch übel erwischt. Nur sein Vater, der hatte sich aus der Affäre ziehen können und kümmerte sich nun darum, dass die reinblütige Welt nicht im Abgrund versank. Draco hatte gut zugehört, all die Abende, wenn Lucius mit seinen Freunden über die bevorstehende Einschulung ihrer Kinder sprach, während Draco mit Vincent und Gregory durchs Haus getollt war. Sie hatten mal verstecken gespielt und weil Vincent so lange brauchte ihn zu finden, hatte Draco ein ganzes Gespräch aus seinem Versteck heraus mit belauscht. Es gab Familien da draußen, die machten sich nichts aus ihrer noblen Abstammung, was schon eine Schande genug war, aber viel schlimmer noch: sie beschmutzten das gesamte Bild einer Elite, die ohnehin schon vom Aussterben bedroht war. Zahlreich! Zumindest bei der Familie Weasley musste der Kinderreichtum durch irgendwelche absurde Zauber herbeigeführt worden sein, denn Vater und Mutter hatten nur ihn. Sie sagten, dass sie sich voll auf ihn konzentrieren wollten und dass geteilte Erbschaft nur zu Problemen führte, aber Draco vermutete, dass seine Mutter einfach ziemlich unglücklich war und furchtbar gern ein Mädchen gehabt hätte. Er hätte auch gern Geschwister gehabt. Die hätten ihn bestimmt manches mal genervt, aber dann hätte er immer jemanden gehabt, mit dem er Fangen spielen konnte, oder Verstecken. Geschwister... die waren da, auch wenn man ihnen keine Gefallen erwies, oder gar schuldete. Nicht wahr? 28.12.1993 Titus hier im Malfoyanwesen bei sich zu haben, war das Größte überhaupt! Natürlich war Draco es gewohnt in den Ferien Besuch zu empfangen, aber die Freundschaft zu dem Ravenclaw war etwas Besonderes. Was als eine Bekanntschaft von vielen angefangen hatte (Draco hatte der Name Belby interessiert, dem was furchtbar verruchtes anhing, weil Titus Vater für den Skandal des letzten Jahrzehnts gesorgt hatte und man bis heute ab und an darüber sprach), hatte sich zu einer tiefen Freundschaft ausgewachsen, die frei von Vorsicht und Abhängigkeiten war. Draco lernte einfach gern mit Tio und er übte auch gern Fliegen mit ihm! Zusätzlich zu seinen Quidditcheinheiten mit dem Team war es für ihn als Sucher einfach wichtig, Wendungen und Sturzflüge zu beherrschen und so gut wie er seine Angst auch ihm Griff hatte - es war beständige Arbeit nötig, um sie klein zu halten. Tio wiederum saß auf der Ersatzbank der Ravenclaws und eigentlich hätten sie niemals miteinander trainiert, aber mit ihm immer und immer wieder die Grundlagen durchzugehen, half ihnen beiden enorm. Und es tat gut. Draco ertappte sich dabei, dass sein Lachen anders klang, wenn er mit dem Belby scherzte und dass er sich unbeobachteter fühlte, weniger an seinem Wert für die reinblütige Gesellschaft gemessen, wenn er Zeit mit ihm verbrachte. Er konnte Schwächen eingestehen und dann arbeiteten sie daran. Bei anderen war das undenkbar. Das war nunmal so und es war toll, wenn man da einen Ort hatte, an den man sich flüchten konnte, wo das alles nichts zählte. Und jetzt war Tio hier. Dass er ein Halbblut war, war kein Problem. Vaters bester Freund war selbst ein Halbblut und einer der besten Trankmeister Großbritanniens. Halbblüter konnten Großes bewirken! Das Problem waren eher Tios Eltern, oder nein, eigentlich deren Vorfahren, die das reine Blut besudelt hatten, sodass Tio eben kein reinblütiges Kind war, sondern Halbblut. Aber nein, auch das war nicht das eigentliche Problem. Das Problem war, dass die Belbys sich erdreistet hatten trotz ihres verunreinigten Blutes weiter Reinblüter zu heiraten und so andere Blutlinien ohne deren Wissen zu verunreinigen. Das war etwas, das sein Vater den Belbys krumm nahm. Draco war es ziemlich gleich, er mischte sich nicht in die Erwachsenenpolitik ein, wenn nicht ein bestimmtes Verhalten von ihm verlangt wurde und zum Glück hatte sein Vater zu diesem Besuch ja gesagt. Jetzt gerade sortierten sie Sammelkarten für die Quidditch-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und tauschten die doppelt und dreifachen Karten miteinander aus, um ihre Sammlungen möglichst vollständig zu bekommen. "Neujahr bekommen wir groß Besuch, da kann ich auch nochmal schauen, was die anderen so haben. Darf ich deine fehlenden Nummern aufschreiben?" Er würde Tio die eventuell erfolgreich eingetauschten Karten dann einfach schenken. Weil es einfach Spaß machte, zusammen zu sammeln und immer mal wieder über den ein oder anderen Spieler zu fachsimpeln. Da konnte man fast vergessen, was sonst so los war und dass Hogwarts dieses Jahr zum Beispiel halb so schön war wie sonst. Dementoren patrouillierten an den Schulgrenzen und ihre kalte Aura ließ Draco immer wieder frösteln. Klar versuchte man Potter vor Sirius Black zu schützen, aber ernsthaft? Dafür mussten alle anderen leiden? Wenn sie so Angst um ihren Auserwählten hatten, dann konnten sie ihm auch Privatunterricht zuteil werden lassen! Draco hatte jedenfalls keine Angst. Black würd es einfach nicht wagen, sich seiner Familie zu nähern, nicht wahr? Irgendwo in seiner Bauchgegend war da aber auch ein seltsames Gefühl. Als er zuerst von dem Ausbruch gelesen hatte, hatte er fast schon sowas wie Freude bei seinen Eltern erwartet, aber da war nichts gewesen. Das konnte doch nicht nur daran liegen, dass Black ein Gryffindor gewesen war? Wie auch immer, es war schön jetzt zuhause zu sein und der Kälte damit zu entkommen, während ein munteres Feuer im Kamin prasselte. "Wie wäre es mit einer Partie verstecken?" schlug Draco schließlich vor, nachdem alle Karten sortiert und eingeordnet waren und sie von den Hauselfen Tee und Kekse serviert bekommen hatten. Der Park draußen war zu eisig, außerdem würde man ihre Fußspuren im Schnee sehen, den Vater für die weihnachtliche Atmosphäre hatte schneien lassen. Aber hier im Haus... ein bisschen Bauchweh hatte Draco ja doch irgendwie, Tio den Verfall der Familie zu zeigen, der sich in etlichen mittlerweile leer stehenden Räumen präsentierte, aber irgendwo wollte er es auch. Vor jemanden die Maske fallen lassen können. 21.07.1995 Draco ließ sich die vergangenen Wochen nochmal durch den Kopf gehen. Potter hatte das Trimagische Turnier gewonnen - kein Schwein hatte sich so wirklich dafür interessiert, ob vielleicht Cedric den Finger zuerst auf dem Pokal gehabt hatte und das Preisgeld vielleicht rein aus Pietät seinen Eltern zu überlassen, um vielleicht die Beerdigung ihres Sohnes zu bezahlen oder so. Du-weißt-schon-wer war zurück. Nun hegte er ja ein grundsätzliches Misstrauen gegen Dumbledore, aber Draco wusste es durch seinen Vater aus erster Hand und irgendwo hatte er auch aufgeschnappt, dass dieser nach der Bestrafung des Dunklen Lords eine Woche das Bett hatte hüten müssen. Das alles machte ihm unglaublich viel Angst. Vater behauptete, dass nun wieder goldene Zeiten für die Malfoys anbrechen würden, aber Draco sah die Lüge in seinen Augen und in dessen noch immer etwas verkrampfter Haltung. Es würden andere Zeiten anbrechen, das schon. Aber Draco war sich nicht so sicher, ob er das gut finden würde. Eigentlich war es die letzten Jahre doch ganz okay gewesen? Es hatte sich früher immer ganz gut angefühlt Todesser gegen Schlammblut mit seinen Freunden zu spielen. Damals, als sie noch nicht in der Schule gewesen waren. Aber mittlerweile war er gar nicht mehr so versessen darauf, den Zauberstab gegen irgendwelche anderen Leute zu richten. Normale Flüche - okay. Aber die Unverzeihlichen? Oh, das Thema trieb ihn um, trieb ihn wahnsinnig um und die einzige Person, mit der er sich vielleicht ernsthaft getraut hätte darüber zu reden,... war vor einer Woche von einem Werwolf gebissen worden. Draco erinnerte sich noch gut an den ersten Brief, den er Tio geschrieben hatte. Kurz nachdem er es in der Zeitung gelesen hatte. Hallo Tio, Ich habe gehört was passiert ist. Mein Vater wünscht, dass ich deinen Umgang nicht mehr pflege. Wie geht es dir, bist du noch im Mungos? Draco Das war keine Lüge gewesen, sein Vater hatte schon geradezu hämisch auf all das reagiert. Irgendwann schlug das Schicksal eben zurück, da war die Abneigung gegen die Belbys wieder durchgedrungen. Sein Vater wusste allerdings nicht, dass er noch immer mit Tio schrieb. Es hatte ein klein wenig gedauert, bis er sich getraut hatte, aber eine nächste Eule war bei seinem Freund eingetrudelt. Hallo Cassius Ich schrieb dir ja, dass ich keinen Umgang mit Tio haben darf. Ich finde, dass wir uns dafür öfter schreiben sollten. Immerhin bist du ein Slytherin wie ich, nicht wahr? Wie geht es dir mit der Eisenkrauternte? Draco Cassius also. Das änderte aber noch nichts daran, dass er Angst hatte. Vor allem, vor dem Dunklen Lord natürlich, aber auch davor, was mit seinem Freund geschehen war. Wie es ihn vielleicht veränderte. Wenn er mit ihm schrieb stand ihm das lachende Gesicht Tios vor Augen und irgendwie hatte er Angst, was es machen würde wenn sie sich mal wieder richtig trafen - also Cassius und er - und sie einander ins Gesicht sehen würden. Sah man es? Sah er nun anders aus? Besaß er dieses Lachen noch? Und sonst? Es wäre einfach gewesen den Kontakt abzubrechen. Aber nein. Draco Malfoy war ein wahrer Freund. Er hatte Angst, fürchterliche Angst, aber er würde das alles sortieren. Er würde für seinen Freund da sein, wenn dieser ihn brauchte. Zitternd atmete Draco aus, ehe er sich auf den Weg in den Salon machte, um seinen Vater darum zu bitten einen Ausflug nach Hogsmeade machen zu dürfen. Um seine Freunde zu treffen. |