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Molly Weasley - Molly Weasley - 22.01.2025 Molly ist ein Herbstkind, kurz vor Samhain geboren und dadurch schuldig daran, dass ihre Mutter die an diesem Tag stattfindenden Feiern nicht besuchen konnte. Eine kleine Anekdote, die dem rothaarigen Mädchen immer wieder erzählt wurde - nicht gehässig, doch stets mit diesem gewissen Augenzwinkern wenn davon die Rede war, wie viel Aufmerksamkeit die Älteste doch für sich einforderte. Ja, die in ihrer Kindheit Mary Eleanor genannte Hexe entsprach nie so ganz den Normen, die die Reinblutgesellschaft an sie stellte. Ein wenig zu laut, ein wenig zu vorlaut, ein wenig zu aufbrausend. Kurzum: Sie wäre ein großartiger Junge gewesen, den ihre Eltern sicherlich auch in allen Belangen gefördert hätten. Mary Eleanor hingegen musste immer wieder gezähmt werden und das begann nicht erst, als sie den ersten magischen Ausbruch ihres jungen Lebens mit sechs Jahren hatte, bei welchem sie das Besteck auf dem Tisch Walzer tanzen ließ - immer schön im Dreitakt! Molly wurde gebremst, ihr kleiner Bruder Fabian etwas angetrieben (zu zart besaitet, zu still) und alles in allem war es nicht schlimmer oder besser als in jeder anderen Familie, die Wert auf Abstammung und Zucht hielt. Der perfekte Zauberstab war keine Option, eine gute Alternative tat es auch und in der Schule brauchte es eine geraume Weile, bis sich Stab und Hexe aneinander gewöhnten. Vielleicht gewöhnte sich der Stab tatsächlich an sie - oder aber es war auch Mary, die etwas reifer, etwas erwachsener wurde. Aus dem anfänglichen A in Zauberkunst mauserte sich bis zu den ZAGs ein E und mit einem grandiosen O absolvierte sie guten Endes das letzte Schuljahr. Dazwischen sang sie im Froschchor, vergnügte sich im Koboldsteinclub und lernte tanzen. Letzteres ließ sich auch gut mit ihrem Verlobten umsetzen, mit dem sie in ihrem letzten Schuljahr viele Wochenenden in Hogsmeade verlebte und ihn dabei von Seiten kennenlernte, die sie zuvor gar nicht beachtet hatte. Arthur und sie waren beide Gryffindors, kannten sich schon ewig, aber am Ende hatte sie meist doch eher etwas mit den Mädchen zu tun gehabt und er mit den Jungs, wie ganz normale Jugendliche nunmal lebten. Ein richtiges Liebespaar waren sie damals noch lange nicht - ihre Beziehung war ebenso arrangiert wie all die anderen Verbindungen ihrer reinblütigen Mitschülerinnen - aber das wiederum ist ein Detail, das Molly heute vollkommen unter den Tisch fallen lässt. Diese eine Nacht, in der sie gemeinsam mit Arthur durch das Schloss gestromert war, hatte beispielsweiße gar nichts Romantisches an sich gehabt, sondern war dem gemeinsamen Lernen für Astronomie geschuldet gewesen... ein wenig zu flunkern und aufzuhübschen, um ihren Kindern schöne und abenteuerliche Geschichten erzählen zu können hat aber noch niemandem geschadet, oder? Die Verlobung mit Arthur ging für die Prewetts mit der Hoffnung einher, frischen Schwung in den eigenen Stammbaum zu bekommen und die Weasleys damit auch wieder ein wenig mehr zurück in die Sicherheit der Unantastbaren 28 zu geleiten. Dass dieser Plan nicht aufgehen würde, davon konnte noch niemand etwas ahnen, als Arthur nach dem Schulabschluss eine Stelle beim Ministerium ergatterte und von seinen allerersten Ersparnissen (und ein wenig Hilfe seiner Eltern) ein Stück Land im Nirgendwo erstand, auf dem das künftige Anwesen der Familie liegen würde. Als man Mary Eleanor an die Hand Arthurs gab und sie damit zur Weasley machte, waren die Vorstellungen von einem angemessenen Zuhause sicherlich auch etwas größer, als dieses kleine Cottage, kaum größer als ein Schweinestall, über dessen Schwelle der junge Mann seine Braut am Ende trug. Konnte gut möglich sein, dass er den Ort einem Lausbubenstreich gleich an jenem Tag verzaubert hatte und die Hochzeitsgesellschaft ein schmuckes Landhaus gesehen hatte, wo keines war. Gefeiert hatte man trotz der kalten Jahreszeit ja ohnehin im dafür reichlich vorhandenen Garten, in einem großen Pavillon, der Zeuge dieser schwindenden Stunden wurde, in welchen Molly mit ihrer Familie vereint war. Arthur enttäuschte. Er stieg im Ministerium nicht auf, das Haus war kleiner und schäbiger als gedacht, Mary Eleanor nannte sich mittlerweile nur noch "Molly" und jede kleine Finanzspritze, die man dem Paar gab, versandete im Nichts. Mollys Brüder und ihr Onkel hielten ihr die Treue, doch nach und nach wandten sich immer mehr Familienmitglieder von der Armut ab, in der sie und ihr Mann lebten. Immerhin: Kinder wurden geboren und Söhne noch dazu! Gute, reinblütige Knaben, die... von den Eltern allerdings grundlegend verzogen wurden. Keine Manieren beigebracht bekamen. Welch unglückliche Verbindung! Molly sah das nicht so. Arthur und sie kamen sich im Lauf der Zeit immer näher, das Wort Liebe schmeckte köstlich auf ihren Lippen und die Weasleys gingen nicht knausrig damit um. Es war ein kleines Haus, aber ein Haus voller Liebe, in dem ihr Mann ihr all jene Freiheiten schenkte, die ihr in einem angemesseren Hause verweigert gewesen wären. Sie hatten kein Geld um Baumeister zu bezahlen - nun gut, Molly machte es selbst! Ihr kleiner Bill übte gerade das erste Hochziehen an ihrem Bein, auf seine eigenen wackeligen Beine, als Molly die erste Erweiterung ihres Hauses vornahm. Optisch nicht so perfekt wie es ein professioneller Baumeister gemacht hätte, aber... der Fuchsbau, wie sie ihr Haus liebevoll nannten (nach ihren roten Haaren und der Heimeligkeit des Ortes), war wie eine ihrer heißgeliebten Patchworkdecken. Perfekt durch seine Unterschiede. Es kamen viele Anbauten dazu, auch übereinandergestapelt und alles in allem ein buntes Chaos ergebend, wie man kein zweites in Großbritannien finden sollte. Der ganz große Riss folgte 1981. Fabian und Gideon wurden ermordet - gleich von fünf Todessern wurden sie überwältigt und aus dem Leben getilgt. Letzte Kontakte brachen ab, ganz als ob ihre Brüder der Kleber gewesen wären, der sie an ihre Familie gekittet hätte. Nicht einmal ihre Eltern redeten noch mit ihr, ganz so als ob es ihre Schuld wäre, dass die Familie nicht zu jenen glanzvollen Stunden zurückfinden würde, in welchen die Prewetts sich gewägt hatten. Molly hätte noch nicht einmal sagen können, ob es einfach die tiefe Trauer oder ehrliche Abneigung war, aber es tat so oder so weh und sie war froh um Arthurs Familie, die so anders war als ihre eigene. Wertschätzend und warm. Blutsverräterisch, ja, aber füreinander da. Als Du-weißt-schon-wer schließlich fiel, fiel ihr eine große Last von den Schultern und gleichzeitig hatte sie mit sieben Kindern im jungen Alter keine Zeit, um sich über irgendetwas tiefschürfendere Gedanken zu machen. Kinder wurden älter, die Jahreszeiten verrannen. Hogwarts empfing Weasley nach Weasley in seinen scharlachroten Schlafsälen. Mollys Mutterherz schwoll an vor stolz, als sich jedes Kind auf seine Art der Welt bewies und zeigte, dass sie eben doch nicht alles falsch gemacht hatten. Viel wichtiger als das aber: Sie alle kamen am Ende auch gut ohne sie zurecht, würden ihren Weg finden, auch wenn sich in den letzten Jahren die Zeichen häuften, dass sich etwas veränderte. Zum Schlechten. Molly bekam mehr davon hautnah mit als ihr lieb gewesen wäre - der Tag, an dem sie dachten Ginny wäre ermordet worden! - und sie machte doch mit einem Lächeln weiter. Sie würde wieder stark sein. Für ihre Kinder. Und sie würden zueinander stehen und sie würden auf jeden Fall den Sonnenaufgang sehen - alle! - selbst wenn eine neue Dunkelheit nahte. Weil alles andere unerträglich wäre. |