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Medea Rosier - Druckversion

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Medea Rosier - Medea Rosier - 28.01.2025

Das verabredete Treffen mit Luciano (zumindest war es aus ihrer Perspektive vollkommen einvernehmlich gewesen) hatte Mary bisher nicht enttäuscht. Ein wenig nette Gespräche, ein wenig Gelegenheit für Reibereien und harsche Worte und genug Möglichkeiten harmlose Zuschauer zu irritieren. Eigentlich störte es sie nur so halb, dass der Ire es nicht für nötig befand, sich etwas vernünftiges anzuziehen. Nicht aus Scham, sondern einfach weil sie wusste, dass Luciano sich sicher nicht mit Sonnencreme eingeschmiert hatte und am Ende des Tages über unschönen (und ja leider auch ziemlich ungesunden) Sonnenbrand zu klagen hätte. Entsprechend hatte sie es zumindest mit ein paar eindeutigen Vorwürfen versucht, begonnen mit falschen jener Art wie unfair es sei, dass nackte Körper von Männern gesellschaftlich akzeptiert waren, während Frau dahingehend immer brav bedeckt bleiben musste, bis hin zu ehrlicheren Hinweisen auf seine doch deutlich zu helle Haut, um dieses Wetter heil zu überstehen. Mary selbst hatte sich natürlich in Sonnenschutz gehüllt und Luciano auch mehrfach angeboten ihm das kleine Fläschchen in ihrem Rucksack zur Verfügung zu stellen - doch nein, natürlich hatte der Ire sich dem vehement verweigert. Schlussendlich hatte Mary also mit einem Schulterzucken klein beigegeben, wenn auch nicht ohne festzustellen, dass er von ihr dann kein Mitleid oder gar Hilfe zu erwarten habe, falls sich ihre düstere Prophezeiung bewahrheitete.

Zumindest bis zum Markt hatte sie dann aber Ruhe gegeben, sich bewusst wieder auf eine genügsamere Gesprächsebene bewegt, ja, war sogar bereit gewesen, ihr Essen mit ihm zu teilen. Woraufhin Luciano ihr nach einem ersten genüsslichen Biss genau dieses aus den Händen schlug. Die Hand noch immer vor sich erhoben, hatte die junge Hexe auf das Gebäck auf dem Fußboden gestarrt, zweimal geblinzelt - und war dann in die Luft gegangen. Was ihm einfallen würde und warum überhaupt, sie hätte doch mit ihm geteilt, kein Grund sich wie ein eingeschnapptes Kind zu benehmen, einfach Mund aufmachen hätte gereicht. Oh, und Luciano hatte seinen Mund aufgemacht, lauthals hatten die beiden sich angeschrien, damit einiges an Aufmerksamkeit erregt. Unbedeutend für Mary, zumal zwei Minuten des Schweigens später wieder alles wieder in Ordnung gewesen war. Tja, classic.

Schlussendlich hatten die beiden Freunde sich also - nun wieder bester Laune - vor dem Aquazoo eingefunden und Mary sich mit einem schalkhaften Grinsen versichert, dass sie wieder auf einer Wellenebene angelangt waren. Fische befreien, war im Übrigen auch ihre erste Idee gewesen, doch sie sah durchaus ein, dass das vermutlich nicht die cleverste Idee war. Nicht, wenn es doch darum ging ein Statement gegen die grausame Gefangenschaft von Meerestieren zu setzen.
Hmm, vermutlich nicht, nein.“, verließ es also nachdenklich ihre Lippen, anerkennend, dass sie sich etwas anderes würden überlegen müssen. Glücklicherweise aber schien Luciano auch gleich schon eine Idee zu haben - auch wenn das noch nicht das Finale war. „Wäre ein Anfang, aber das Grand Finale sollte zuerst stehen, damit wir mit allem anderen darauf hinarbeiten können“, gab sie zu Bedenken, bevor sie auf Lucianos nächste Worte mit einem spöttischen aber wohl kaum ernst gemeinten Schnauben reagierte. Na klar, was auch sonst? „Heute?“, gab sie also mit ungläubigem Seitenblick zurück. Sie zahlte immer. Was okay war, da sie sich das Geld ja meistens von Großmama Avery wieder in die Tasche stecken lassen konnte. Für den Aquazoo allerdings würden sie Pfund brauchen, keine Galleonen. Und die besaß Mary dieser Tage nur noch begrenzt.

Ein halb belustigter, halb ungläubiger Laut glitt aus ihrer Kehle, kaum dass Luciano anmerkte Hunger zu haben. Die Hände der Hexe stemmten sich in ihre Hüften. „Tja, vielleicht hättest du weniger Hunger, wenn wir uns das Pide einfach geteilt hätten, statt es dem Fußboden zu übergeben, hmh?“ Ein wenig salt lag durchaus in ihren Worten, allerdings wussten sie wohl beide, dass es keinen ernsthaften Bestand hatte, also winkte sie bloß ab. „Bin sicher wir finden irgendwas schrecklich überteuertes drin.“ Ein Nicken in Richtung des Aquazoos, dann setzte die Hexe sich in Bewegung, gedachte sich dann in die kleine Warteschlange vor dem Einlass zu stellen. Unter anderen Umständen hätte sie ihren Namen genutzt, um sie schneller in das Gebäude zu bringen, doch naja, in der Muggelwelt zog es dann eben doch nicht, eine Rosier zu sein. Wie bedauerlich. Obwohl: Eigentlich nicht.