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Aello Savage - Aello Savage - 01.02.2025 Der Abend vor der Einschulung
Aello hatte schon immer einen unruhigen Schlaf gehabt. Zu viele Ideen, zu viele Pläne waren dem umtriebigen Mädchen stets nachts in ihrem Kopf herumgewirbelt und hatten sie so schon um manchen Schlaf gebracht. Heute jedoch waren es ganz andere Dinge, die sie wachhielten. Statt zu schlafen, tat Aello das, was sie meistens unter Stress tat: essen. Ihre Hand wanderte, wie von selbst stetig in eine Tüte Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen, während ihre Gedanken um den morgigen Tag kreisten – vermutlich hätte sie nicht einmal eine Bohne mit Kuhfladengeschmack aus ihrem Gedankenkarussell befreien können. Morgen würde es sich entscheiden. Würden Elodie und sie vereint bleiben – so wie es sein sollte? Oder würde der Hut sie in verschiedene Häuser stecken? Und was war mit Rose? Was wenn sie nicht bei ihnen im Haus war? Und würde Aello sich noch zurechtfinden, wo der arme Titus ihr nun nicht mehr das Schloss zeigen konnte? Nervös fingerte ihre freie Hand an ihrem Stoffgreif. Die Finger fuhren unruhig über die Fasern der Flügel. Flügel – die würde sie sicher auch brauchen, wenn sie nicht bald einschlafen würde. Was wenn sie morgen vor Müdigkeit im Zug einschlafen und daher die Haltestelle verschlafen würde? Wenn sie einfach wieder postwendend nach London zurückfahren würde? Hatte es so etwas schon einmal gegeben? Aello verzog angestrengt das Gesicht. Nein, davon hatte sie noch nie gehört. Sie wäre die erste! „Oh Merlin, das wäre so peinlich“, murmelte sie und drückte ihren Stoffgreif Sir Toby näher an ihre Brust. Sie musste nun ganz schnell einschlafen! Aber man konnte doch gar nicht einfach auf Kommando einschlafen. Für einen Moment schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Sie würde einfach versuchen, einen Schlaftrank zu brauen. Schließlich war sie schon fast eine echte Zaubertrankmeisterin! Und der Frosch, dem sie ihren letzten Versuch zum Trinken gegeben hatte, war auch fast eingeschlafen. Also, er wäre es sicher jeden Moment! Aello hatte die Mündigkeit quasi schon in seinen Augen gesehen. Leider hatte er sich, kurz bevor er sicherlich eingeschlafen wäre, plötzlich lila gefärbt. Er hatte fast ein wenig wie die exotischen Frösche aus ihrem Kinderatlas ausgesehen. Das hatte ihn wohl wieder munter werden lassen. Doch dieses Mal, so war sich das kleine Mädchen sicher, würde es funktionieren.
Zu ihrem Glück sollte sie das leise Knarzen der alten Bodendielen vor weiteren semigenialen Einfällen schützen. Immer weiter nährte sich das Knarzen Schritt für Schritt, bis es an ihrem Bett verstummte. Aello rollte sich etwas zur Seite, um Platz für Elodie zu machen, und schob wortlos die Tüte Bohnen in ihre Richtung. Es wunderte sie nicht, dass ihre Schwester auch nicht schlafen konnte. Eine Weile lagen sie nur da – bis Elodie ihren gemeinsamen Sorgen Raum gab. Ob sie den Hut irgendwie austricksen konnten? Ein interessanter Gedanke. Für gewöhnlich war sie die erste, die immer versuchte, einen Plan auszuhecken, oder ihren Charm einsetzte, um ans Ziel zu kommen. Dieses Mal jedoch gab es dabei ein großes Problem, das sofort aus ihr herausplatzte. „Wir dürfen auf keinen Fall versuchen, ihn auszutricksen, sonst steckt er uns bestimmt nach Slytherin!“ Auch wenn es interessant wäre, zu versuchen, ob er mit einer Hutpolitur zu bestechen wäre, war Aello das Risiko viel zu hoch. Allein der Gedanke, ins Haus der Schlangen zu kommen, reichte, um sie ausnahmsweise von allen Flausen abzubringen. „Vielleicht lässt er sich erweichen, wenn wir beide ganz deutlich machen, dass wir unter gar keinen Umständen getrennt werden wollen. Alle sagen doch immer, dass er manchmal zuhört.“ Manchmal, ja, da erfüllte der Hut angeblich auch Wünsche, wenn sie aus dem tiefsten Inneren des Herzens kamen – so sagte man zumindest. Doch dies war nicht immer der Fall. Aello fühlte sich unwohl, keinen besseren Plan in der Hand zu haben. Fast als müsste sie sich nackt ihrer neuen Klasse vorstellen.
Nachdenklich fuhr ihre Hand wieder in Richtung der Tüte. Wenn Hogwarts doch nur kein Internat wäre – alles wäre einfacher. Selbst wenn sie alle in unterschiedliche Häuser kämen, könnten sie dann zuhause wie gewohnt Zeit verbringen. Elodie schien derselbe Gedanke gekommen zu sein. Zustimmend nickte sie eifrig. „Ja, eigentlich ist das unser Problem. Dann wäre die Häuserwahl gar nicht mehr so wichtig. Und wir müssen unseren Freund im Meer nicht zurücklassen.“ Warum war die Welt plötzlich so doof? Sie wollte ja nach Hogwarts – aber sie wollte auch bei ihrer Familie sein. Warum ging nicht beides? Statt wieder nach der Tüte griffen ihre kleinen Händchen dieses Mal nach den Händen ihrer Schwester. In der Dunkelheit blickte sie zu den Umrissen ihres Gesichts. „Pass auf, wir versprechen uns etwas. Dass wir uns selbst, wenn wir in unterschiedliche Häuser kommen, jeden Tag einmal sehen müssen. Mit Kleinerfingerschwur!“ Jeder wusste, dass ein Kleinerfingerschwur eine ernste Sache war. Das machte ein Versprechen absolut endgültig! Wer so einen wichtigen Schwur brach, war ein gemeiner, stinkender Troll! Das war vielleicht eine Lösung. So würde niemand den anderen je vergessen – egal wie schlimm es morgen kommen würde.
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