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Luciano di Cosimo-Rouselle - Luciano di Cosimo-Rouselle - 03.04.2025 Spätsommer, 1958: Unter der brütenden Sommersonne, die langsam, aber sicher ihre Strahlen zurückzieht und der aufkommenden Dämmerung nachgibt, findet ein internationales Treffen für magische Forscher in der Nähe der italienischen Hauptstadt Rom statt. Neo di Cosimo und Aisling Rouselle haben beide nicht damit gerechnet, an diesem Sommertag die Liebe zu finden, aber sobald die Beiden sich trafen, war sofort klar, dass sie Seelenverwandte waren. Nicht nur im romantischen Sinne, aber auch in ihrer gemeinsamen Liebe zur Freiheit, zum Abenteuer und zur Magie. Neo di Cosimo war gebürtiger Italiener aus dem Herzen von Florenz, abstammend aus einer langen Ahnenreihe von Hexen und Zauberern, die eng mit alten magischen Traditionen verbunden waren. Doch Neo, der Rebell, brach mit all diesen Traditionen und statt einer typischen Karriere im italienischen Zaubereiministerium zu folgen, wurde er zum Fluchbrecher, der seinem Ausbildungsort schon bald den Rücken kehrte und sein eigenes Dinge machte. Aisling Rouselle wuchs in Irland auf als Tochter einer irisch-französischen Familie, die ihre Magie schon immer eher naturverbunden gelebt hatte. Sie war, was man als moderne Hexe bezeichnen konnte – stark verbunden mit den Elementen der Erde und getrieben von der Idee von Freiheit und Selbstbestimmung. Sie engagierte sich von klein auf in vielen, sozialen Bewegungen und entschied sich wie auch Neo für eine Berufslaufbahn als Fluchbrecherin. 1963 So fanden die Beiden einander. Beide hegten eine Abneigung gegenüber etablierten Systemen und gegen die Vorstellung von Ehe und Familienleben, wie es von der Gesellschaft erwartet wurde. Stattdessen wurde gereist, jeder mögliche Auftrag wurde angenommen und das Paar fand schnell in einen abenteuerlastigen Rhythmus, immer auf der Suche nach dem nächsten gefährlichen Fluch, dem nächsten magischen Artefakt. Sie heirateten nie. Selbst als Aisling mit Luciano schwanger war, kam der Gedanke nie auf und so wurde es 1963. In einem Zeltlager in Griechenland, genauer gesagt in Pilion, wurde am 31.10.1963 Luciano geboren. Luciano Ikelos di Cosimo-Rouselle war ein ruhiges Kind. Er schrie selten, kotze sich noch weniger voll und schlief die meiste Zeit seines jungen Lebens. Und das, obwohl er weitab von traditionellen Werten und Normen aufwuchs, denn seine Kindheit war geprägt von Freiheit, Unabhängigkeit und vor allem dem Mangel an konventionellen Strukturen, denn seine Eltern betrachteten die Welt als ihre Spielweise und dachten nicht einmal im Traum daran, einem vorgegeben Pfad der Normalität zu folgen. Sie hatten kein festes Zuhause und irgendwie fehlte dies dem Schwarzhaarigen, denn obwohl er sich nie dagegenstemmte, so konnte man ihm doch hin und wieder anmerken, dass ihm etwas fehlte. Je älter er wurde, desto mehr wurde ihm auch bewusst, dass seine Eltern weder einen festen Status hatten noch in irgendeiner Art und Weise etabliert waren. Es frustrierte den Schwarzhaarigen unheimlich. Auch, dass er immer nur für ein paar Tage, höchstens Wochen eine Muggelschule besuchen konnte, nur um dann wieder fortgerissen zu werden, stimmte ihn traurig, denn gerade einen Freund hätte er gebrauchen können. Luciano fühlte sich irgendwo zuhause, er war immerzu in Bewegung. Etwas besser wurde es dann, als sein kleinerer Bruder Ciarán geboren wurde. Ciarán war um einiges lebhafter als Luciano und er schien sich auch viel besser an die ungewöhnlichen Umstände anpassen zu können. Luciano hatte endlich einen Freund und fühlte sich für seinen Bruder verantwortlich. Zwischen den Beiden formte sich ein enges Band. Als er etwa acht Jahre alt war, erlebte der Schwarzhaarige relativ spät seinen ersten Spontanzauber. Die Familie befand sich gerade auf einer ihrer Reisen, diesmal in Aislings Heimat Irland, da sie ein uraltes, von Flüchen befallenes Haus untersuchen wollte, welches dafür bekannt war, die Muggel, die darin wohnten, regelmässig in den Wahnsinn zu treiben. Während ihre Eltern sich mit dem Haus beschäftigten, waren Luciano und Ciarán im nahegelegenen Wald unterwegs, um zu spielen. Ein Zischen erklang aus dem Nichts, ein kurzer Schrei, dann war es für einen Moment still und Luciano war allein. Wo eben noch sein Bruder gestanden hatte, war nur noch Wald. Als wäre Ciarán von der Erde verschluckt worden. Dann weinte der Kleinere und Luciano stolperte nach vorne, um sich am Rand eines Abhangs wiederzufinden. Ciarán hin ein Stück weiter unten an einem Ast und ohne nachzudenken, völlig instinktiv, legte der Schwarzhaarige sich auf seinen Bauch und streckte sich. Und wie von Zauberhand wurde Ciarán ein wenig angehoben, beflügelt von Lucianos Angst um seinen Bruder, so weit bis der Schwarzhaarige ihn am Kragen packen und über den Rand zurück in Sicherheit ziehen konnte. Später wurde natürlich sofort und aufgeregt den Eltern davon erzählt, die froh darum waren, das Luciano endlich gezaubert hatte. Sie hatten eine ganze Weile lang befürchtet, ihr Ältester wäre ein Squib, doch mit dem neu erlangten Wissen konnten sie durchatmen und vor allem langsam klären, dass Luciano nach Hogwarts kam. Denn obwohl sie immer herumreisten, war ihnen klar, dass es für ihre Söhne keine andere Schule geben würde, war der Ruf viel zu gut und Aisling selbst hatte damals Hufflepuff besucht. Endlich Hogwarts zu besuchen war für Luciano ein unbeschreibliches Gefühl. Endlich ein festes zuhause! Und dann auch noch im Hause Slytherin, in welches ihn der sprechende Hut trotz seiner Nervosität eingeteilt hätte. Luciano hatte sich mit keinem anderen Haus anfreunden können und bereits auf der Zugfahrt nach Hogwarts davon gehört, dass die grünsilbernen wohl die beste Option waren. Deswegen verspürte er wohl auch einiges an Erleichterung, als der Hut nach kurzer Bedenkzeit «Slytherin» rief. Aber auch Unsicherheit. Sich einen Platz zwischen Fremden zu schaffen, würde wohl zu einer Herausforderung werden. Und Luciano behielt recht damit. Es war erst ungewohnt, den nomadischen Gegebenheiten und der unkonventionellen Erziehung zu entkommen. Für den Schwarzhaarigen war es wie eine vollkommen neue Welt und plötzlich bestand sein Tag aus einem festen Ort mit festen Regeln und einem klaren Alltag. Nicht nur damit hatte der kleine Junge zu Beginn Schwierigkeiten. Die ersten Jahre in Slytherin waren für ihn nicht einfach. Einige andere kannten seine Eltern und ihr muggelnahes Verhalten, andere wiederum distanzierten sich aufgrund seines Blutstatus von ihm und innerhalb des Hauses bildeten sich schnell die elitären Cliquen der Reinblüter, die gerne auf andere hinabsahen. So wurde er ziemlich schnell zum Aussenseiter und wurde für seine Herkunft, aber auch für seine grossen Ohren und seine grosse Nase gemobbt. Der Slytherin eignete sich eine harte Schale an. Beleidigungen, die ihn zu Beginn noch verletzten, prallten an ihm ab und ihm wurde ziemlich schnell klar, dass er sich selbst der beste Freund war. Aber er war auch ein normaler Junge, der Anerkennung und Freunde wollte, weswegen er sich dazu entschied, sich Respekt zu erarbeiten. Er wurde zu einem Störenfried, denn er merkte, dass dies gut ankam. In seinem dritten Schuljahr wurde er zum Treiber der hauseigenen Quidditch Mannschaft gewählt und so langsam konnte er sich den Ruf des emotional distanzierten aber prügelfreudigen Typen aufbauen, mit dem man es sich lieber nicht verscherzte. Die stichelnden Kommentare waren noch da, aber sie verblassten mit der Zeit ein wenig und Luciano wurde zu einem respektierten Mitglied des Hauses der Schlangen, auch wenn er natürlich noch längst nicht von allen akzeptiert wurde. Er hatte einige oberflächliche Freundschaften, nichts, was in die Tiefe ging. Wenn er nicht gerade Quidditch spielte oder sich in alte Runen und Astronomie verlor, zeichnet er viel und schlich durch das Schloss, immer auf der Suche nach der nächsten Möglichkeit, Dampf abzulassen. Im Unterricht machte er nicht wirklich mit. Er sass immer in den letzten Reihen und bemühte sich erst gar nicht darum, Interesse zu zeigen. Manchmal, wenn ihm etwas besonders gut gelang, zeigte er so etwas wie Motivation aber wirklich Mühe gab er sich nur in seinen Lieblingsfächern. Spätestens nach seinem fünften Schuljahr – und nachdem er die Sommerferien wieder einmal in England mit seinem Vater und Bruder verbracht hatte – entschied er sich sowieso dazu, alles locker zu nehmen, denn er hatte Sam kennengelernt. Als er eines Abends im Sommer in Camden Town vor einem Hauseingang sass und zeichnete, was ihm gerade so ins Auge fiel, begegnete er Sam. Der Tätowierer erkannte das Talent des Teenagers sofort und sah vielleicht auch ein wenig sich selbst in dem schlaksigen, jungen Mann mit den langen Haaren und dem abweisenden, grummeligen Gesichtsausdruck. Er lud Luciano in sein Studio ein und bald schon funktionierten die Beiden auf einer Wellenlänge, was Sam dazu brachte, Luciano eine Ausbildung als Tätowierer nach Abschluss seiner Zeit in Hogwarts anzubieten. Sam interessierte sich nicht für schulische Leistungen und es kümmerte ihn auch nicht, dass der Slytherin ein introvertierter Kerl war. Er sah Potential in ihm und Luciano verbrachte von da an die Sommerferien in London und begann, sich in die englische Hauptstadt zu verlieben mit ihrer zuweilen düsteren Ästhetik und den nebelgeküssten Gassen unter der dichten Wolkendecke. Nichts war einfacher als sich in den Schwaden zu verlieren und die Gedanken nicht mehr wiederzufinden in all dem Grau. Sam war es auch, der Luciano das Angeln und die See näherbrachte, so nahm er ihn immer während der Sommerferien auf seine Touren mit. Luciano schloss Hogwarts mit mittelmässigen Noten ab und während seine Eltern noch immer um die Welt reisten und sein kleiner Bruder selbst noch zur Schule ging, absolvierte Luciano seine Ausbildung bei Sam. Er musste lernen, auf zwischenmenschlicher Basis zu agieren und bis heute ist der Schwarzhaarige in seinem Shop ein etwas anderer Mensch als ausserhalb. Er lächelte jetzt nicht, als wäre er plötzlich das neuste Model auf der Titelseite eines magischen Klatschblattes, aber er ist um einiges vorsichtiger in seinem Umgang mit anderen und sogar richtiggehend sanft und feinfühlig, wenn es um das Tätowieren geht, was ja auch so sein muss. So verbrachte er seine Zeit in London, fühlte sich durchaus wohl in der Hauptstadt und war nicht verwundert, als Sam ihm anbot, den Laden übernehmen zu können, denn der Ältere wollte in Rente gehen und seine Tage auf See geniessen. Mit der Übernahme des Ladens kamen neue Verpflichtungen sowie grössere Verantwortung auf Luciano zu. Er musste Dinge beachten, die er, als Sam noch Chef gewesen war, nur oberflächlich angeschaut hatte. Aber auch dies alles lernte der Schwarzhaarige mit der Zeit und bewies damit, dass hinter seiner harten Schale und dem Schläger eigentlich ein organisiertes Köpfchen steckte, auch wenn er dies anderen nur selten zeigte. Mit dem Alter kam dann auch seine erste grosse Liebe, die man nur als toxisch bezeichnen konnte. Beide schenkten sich nichts und man merkte deutlich, wie unerfahren Luciano war, der bis zu seiner ersten Freundin noch nicht einmal darüber nachgedacht hatte, eine Frau zu küssen. Die Beziehung war eine Berg und Talfahrt, die schliesslich in einer hässlichen Trennung endete, die der Rouselle bis heute nicht komplett verarbeitet hat. Aber er ist jetzt ein wenig offener den Möglichkeiten geworden, seine eigenen Bedürfnisse nicht in Form seiner linken Hand zu befriedigen, sondern tatsächlich auch mal eine Bar zu besuchen und jemanden kennenzulernen. Dabei ist und bleibt er aber ein unsympathischer Kerl, den Luciano geht es nur um eines und wenn er dies bekommen hat, lässt er die Frau fallen wie eine heisse Kartoffel. Momentan macht sich der Schwarzhaarige extrem Sorgen um seinen Bruder. Ciarán engagiert sich gerne politisch und kämpft aktiv gegen Leid und Elend sowie die momentane Bewegung, die noch im Schatten zu lauern scheint, aber die Gerüchte werden immer lauter. Ob das den ehemaligen Slytherin dazu bewegen kann, selbst aktiv zu werden? |