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Theodore Diggory - Druckversion

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Theodore Diggory - Theodore Diggory - 03.04.2025

Sonderausgabe: Theodore Diggory

Inhaltsverzeichnis
» Wochenticker (Seite 02)
» Reportage: ein Tag mit Theodore Diggory (Seite 03-04)
» Rätselspaß (Seite 05)
» Kurzinterview: die Familie (Seite (Seite 06)
» Die Kristallkugel (Seite 08)
» Kommentar: die dunkle Fassade (08)
» Interview: über die Liebe (09)
» Leserbrief (Seite 10)

Wochenticker verfasst von Philip Selway
» Montag: Nachdem sich Theo trotz schweren Katers aus seinem Bett gezwungen hat, setzt er sich in ein Cafe und liest einen Artikel Korrektur. Danach erfolgt uninteressante Arbeit im Tagespropheten, bevor er abends mit seiner Familie Karten spielt und früh ins Bett geht, um Schlaf aufzuholen.
» Dienstag: Theo leistet uninteressante Arbeit für den Tagespropheten. Am Abend trifft er sich mit uns, seiner Freundesgruppe, um eine Runde Quidditch zu spielen und bleibt danach mit Kürbislimonade und mehr zu lange bei seinen Freunden hängen.
» Mittwoch: Erneut erholt sich Theo von zu wenig Schlaf und erledigt uninteressante Arbeit für den Tagespropheten, auch wenn er am Abend behaupten wird, mit spannenden Persönlichkeiten gesprochen zu haben. Erfasst von einem Bedürfnis nach mehr Kreativität, schreibt er am Abend ein Gedicht, das er in seine geheime Kiste legt, von dessen Existenz wir nur wissen, weil wir ihn sieben Jahre lang aktiv gestalkt haben.
» Donnerstag: Was soll ich sagen? Uninteressante Arbeit für den Tagespropheten. Am Abend informieren wir Theo davon, dass wir für Freitag ein Date für ihn arrangiert haben. Leider kann ich nicht behaupten, dass er davon sonderlich begeistert wirkte. Trixie berät ihn den restlichen Abend bei seiner Outfit-Wahl.
» Freitag: nach weiterer... ja, offensichtlich... uninteressanter Arbeit für den Tagespropheten, geht Theo auf sein Date, verzaubert die gute Madeleine und wünscht sich doch kein zweites Date. Frustriert geben wir den Fall Theodore Diggory auf.
» Samstag: Nach einem kurzen Abstecher in den Verlag und einem Nachmittagsausflug mit seiner Mutter und seiner Schwester in die Winkelgasse zum Eisessen, machen wir am Abend unseren Barabend, der in einer WG-Party bei Gabe endet. Nach einem guten Alkoholpegel fängt Theo an, von journalistischer Integrität und dem Ministerium zu labern und wir nicken mitfühlend und raten ihm dazu, nach seinem Gewissen zu handeln. Dennoch wissen wir, dass er am nächsten Tag beim Verlag aufkreuzen und Artikel lesen wird.
» Sonntag: ...nun ja, was soll ich denn noch sagen?

Reportage: ein Tag mit Theodore Diggory
»Müde« ist der Begriff, mit dem sich Theodore Diggory am Montagmorgen beschreiben würde. Der junge Mann empfängt mich im Schlafanzug an der Tür und schlürft vor mir in die Küche, aus der es nach heißer Schokolade und Rührei duftet. Mrs. Diggory - oder Miranda, wie sie mir sofort anbietet - schiebt mir einen Stuhl zurecht und entschuldigt sich für die mürrische Stimmung am Frühstückstisch. »Theo hat es gestern Nacht wohl etwas wild getrieben«, meint sie mit einem sanften Lächeln, das mich sehr auf einen Versprecher hoffen lässt; besagter Theo dementiert die Aussage zumindest schleunigst. Danach herrscht ein angenehmes Schweigen. Das vorzügliche Frühstück macht die Ruhe am Tisch wett und lässt mich kurz vergessen, dass ich der Familie nicht nur einen angenehmen Besuch abstatte, sondern vor allem mit Theo reden möchte.
Theodore Diggory ist der jüngste Sohn von Miranda und Theseus Diggory - den Diggorys, die den Tagespropheten besitzen. Einige jüngere Leser kennen ihn vielleicht noch aus seiner Schulzeit: als Vertrauensschüler, Quidditchspieler und zuletzt auch als Schulsprecher hat er sich dort einen Namen gemacht. »Er wirkte immer so offen und war bei allen beliebt«, war die Aussage meine Tochter, als ich sie über Theodore befragt habe. Ich frage mich, wie er jetzt lebt und ob sich sein Erfolg in sein junges Erwachsenenleben mitzieht.

»Ich schreibe mittlerweile für den Tagespropheten«, antwortet er auf die Frage über sein aktuelles Berufleben, während wir uns zwischen Hexen und Zauberer in der überfüllten Winkelgasse hindurchdrängen. Das enttäuscht mich ein bisschen. Nachdem seine Familie den Tagespropheten besitzt, scheint er damit keinen großen Schritt gemacht zu haben. Als ich ihn darauf anspreche, lacht er und öffnet mir die Tür zu seinem Lieblingscafe. »Stimmt, weit gekommen bin ich nicht. Aber ich fand den Journalismus schon immer interessant. Meine arme Schwester musste sich in meiner Kindheit immer meine Schreibausbrüche durchlesen.« Auf die Frage, was seine Schwester mache und ob ich sie kennenlernen wolle, antwortet er mit einem stolzen Lächeln, dass sie soeben wahrscheinlich im St. Mungo Menschen rettet, da sie eine Ausbildung zur Heilerin mache. Die beiden Geschwister haben eine sichtlich gute Beziehung, denn er verbringt die Zeit, bis sein Milchkaffee kommt, über seine Kinderheit zu sprechen, die er zusammen mit seiner Schwester vor allem im Garten verbracht habe. »Ich würde sagen, dass wir sehr wohlbehütet aufgewachsen sind. Ein großes Privileg, das mir immer wieder bewusst wird«, konkludiert er seine Kindheit, bevor ich ihn zu seiner Schulzeit ausfrage.

»Das war eine tolle Zeit. Allein der Moment, wenn man zum ersten Mal die Große Halle betritt, über unseren Köpfen die schwebenden Kerzen. Ich habe verdrängt, von wie vielen älteren Schülern wir dabei angestarrt wurden, weil ich war nur damit beschäftigt, die Sterne an der Decke zu bewundern«, beginnt er direkt mit einem Funkeln in den Augen. Der Hut hätte ihn dann sehr schnell nach Hufflepuff gesteckt, wo er schon beim ersten Abendessen Freunde gefunden hat, die bis heute zu seinem engsten Kreis zählen. Freunde sind ihm sichtlich wichtig, denn seine Erzählungen sind von den Freundschaften gespickt, die er geknüpft hat, und zum Unterricht verliert er wenig Worte.
Im dritten Jahr sei er dann im Quidditchteam aufgenommen worden. Als Jäger hat er einige Abende die Woche mit Quidditchtraining verbracht. »In der vierten bis zur sechsten Klasse wollte ich professioneller Quidditchspieler werden«, erzählt er lachend. »Am Ende war mir das dann zu risikoreich. Und ich hatte wahrscheinlich auch einfach nicht genug Talent.« Nicht genug Talent erscheint mir eine bescheidene Aussage und obwohl Theo seine Erfolge nur am Rande erwähnt, ja, sie beinahe verschleiert, wird mir schnell deutlich, dass er ein klassischer Überflieger ist. Immerhin nimmt er alles mit, was man aus Hogwarts mitnehmen kann: Vertrauensschüler, Quidditchteam (Kapitän wurde er allerdings nicht), Schülersprecher, Beliebtheit, reges Sozialleben und... gute Noten? »Sie waren schon gut genug«, sagt er verschmitzt und trinkt seinen Kaffee.

Nach dem Besuch im Cafe, wo er montags meist ruhig mit Artikel korrekturlesen startet, gehen wir Richtung Verlag. »Es ist wichtig, dass Menschen sich informieren können und nicht abhängig von sozialen Kontakten sind, um zu erfahren, was in unserer Gesellschaft passiert«, begründet er sein Interesse an dem Tagespropheten und umgeht geschickt jegliche kritischen Fragen, die ich ihm eigentlich zu dem Thema stellen wollte. Vor einer top-secret Tür bleibt er stehen und entschuldigt sich so charmant bei mir, dass mir schnell bewusst wird, dass es jedem schwer fallen muss, lange auf ihn böse zu sein. Während ich draußen auf ihn warte, sortiere ich meine Gedanken: meine Tochter hatte recht, Theodore ist bezaubernd.

Am Nachmittag begleite ich ihn zu einem Interview. Es ist eine ältere Dame, die ihren 100. Geburtstag feiert. Ein bisschen langweilig, finde ich, doch Theodore blüht in dem Interview auf. Während ich an einem trockenen Ingwerkeks knabbere, beobachte ich ihn dabei, wie er spielerisch den charmanten Enkel spielt und sich auf Witze einlässt, für die er viel zu jung ist, bevor er sehr verständnisvoll wird, als die alte Dame von Bürgerkrieg und Verlusten spricht. Theo weiß, wann er ihr die Hand halten muss und wie er Situationen so umkehrt, dass am Ende alle mit einem angenehmen, berauschten Gefühl die Situation verlassen. Ich bin tief beeindruckt und weiß kurz nicht, was ich sagen soll. Woher er das gelernt hat? »Ich weiß nicht... man sammelt eben Erfahrung damit.«

Nach dem Interview bringt er seine Unterlagen zum Verlag und holt sich mit mir ein Eis. Er hat nicht immer so viel frei, betont er. Meistens besteht sein Tag bis abends um sieben aus der Zeitung; außerdem befindet er sich noch in der Ausbildung und müsse entsprechend viel lernen. Doch heute hat er sich für mich freigenommen. »Niemand will lesen, wie ich über Papier brüte und Formulierungen ändere«, sagt er. Kurz reden wir über sein Leben als Journalist; nachdem er in einer Tagesprophet-Familie aufgewachsen war, ist es für ihn normal, dass sein Leben bis in den späten Abend mit dem Gedanken gefüllt ist, ob die Ausgabe für den nächsten Tag gut erscheinen wird. Unser Gespräch dreht sich schnell und teilweise vergesse ich, mitzuschreiben, über was wir reden. Doch besonders interessiert mich, wie sein Leben sich im Vergleich zu Hogwarts verändert hat. Wünscht er sich das geschlossene Schloss zurück, in dem er der Held war? »Nicht wirklich. Ich vermisse vieles an Hogwarts, aber ich bin auch ganz froh, wenn ich mich auf meinen Freundeskreis konzentrieren kann. Auch wenn ich die Erfahrung im Schloss sehr genossen habe.« Seine Abende verbringe er jetzt auch mehr mit seinen engsten Freunden statt mit vielen Menschen und er genießt die Rückkehr zu seiner Familie.

Zuletzt kommen wir auf seine Zukunftsperspektiven zu sprechen. Für mich erscheint es klar, dass er später das Familiengeschäft übernehmen wird, doch es scheint so, als hätte er darüber nie nachgedacht. »Vielleicht möchte Cedric auch in das Geschäft einsteigen. Die Zukunft ist immer offen und ich muss es nicht unbedingt tun.« Bescheiden reibt er sich über den Hinterkopf, eine Geste, die ihm einen besonderen Charme verleiht. Das ist wohl auch der Begriff, mit dem ich ihn am Ende des Tages beschreiben würde: ungewollt charmant, mühelos beliebt.

Rätselspaß
» Quizfragen
Die richtigen Antworten ergeben ein Lösungswort. Über dieses hat Theo unangenehm viele Bücher gelesen, weil er es in seiner Jugend sehr lustig, wenn auch verstörend, fand.

Wann hatte Theo seinen ersten Kuss?
A. In seinem dritten Schuljahr.
D. In seinem fünften Schuljahr.
K. noch nie.
F: Nach seinen UTZ-Prüfungen.

Welches Haustier hat Theo mit in die Schule genommen?
E. Eine Eule.
O. Eine Katze.
I. Gar keines.
L. Eine Kröte.

Von welchem Quidditchteam ist Theo Fan?
N. Puddlemere United.
P. Chudley Cannons.
B. Holyhead Harpies.
K. Ballycastle Bats.

In welchem Alter hatte Theo seinen ersten Spontanzauber (er hat vor Wut das Kochbuch seiner Mutter durchs Fenster fliegen lassen)?
A. Mit vier.
G. Mit fünf.
E. Mit sieben.
F. Mit drei.

Welche Augenfarbe hat Theo?
I. haselnussbraun.
S. braun-grün.
R. graublau.
T. blaugrün.

Wo hatte Theo sein erstes Date?
O. In Madam Puddifoots Cafe.
N. Im Sommer am See.
L. Im Tropfenden Kessel.
S. Im drei Besen.

Was war Theos Lieblingsfach?
T. Geschichte der Zauberei.
E. Zauberkunst.
G. Verwandlung.
I. Pflege magischer Geschöpfe.

Seit wann versucht Theo, vegetarisch zu leben (eine muggelstämmige Freundin hat ihn dazu inspiriert)?
E. Seit der sechsten Klasse.
B. Seit der zweiten Klasse.
T. Lüge. Tut er gar nicht.
O. Seit der fünften Klasse.

Wenn Theo einen Wunsch frei hätte, würde er...
M. sich von dem Bild, das Menschen von ihm haben, lossagen.
N. Eine Crupfarm eröffnen.
P. Celestina Warbeck kennenlernen.
I. Für ein paar Monate in einem professionellen Quidditchteam spielen.

Wenn Theo etwas in seiner Vergangenheit ändern könnte, würde er...
O. früher mit schreiben beginnen, damit er mehr Übung sammelt.
E. sich mehr auf sich selbst statt auf andere konzentrieren.
N. in Hogwarts mehr Dinge ausprobieren und verschiedene AGs besuchen.
L. die Zeit ohne Probleme mehr genießen.


Kurzinterviews mit der Familie
» Theseus Diggory
I: Wer sind Sie, was machen Sie und in welchem Verhältnis stehen Sie zu Theodore?
T: Ich bin Theseus Diggory und ich besitze den Tagespropheten. Ich bin Theodores Vater.
I: Wie war Theodore als Kind?
T: Hm... tagsüber aufgeweckt, abends sehr ruhig. Seine Schwester und er haben viel im Garten gespielt und er nahm die unterschiedlichsten Persönlichkeiten an. Manchmal waren die beiden Fluchbrecher, an anderen Tagen berühmte Quidditchspieler, die sich von einem imaginären Publikum feiern ließen.
I: Können Sie eine lustige Geschichte aus seiner Kindheit erzählen?
T: Hm... schwierig... ah, ja! Wir waren in Frankreich im Urlaub und haben Theo und seine Schwester losgeschickt, weil sie sich Limo kaufen wollten. Sie haben meiner Frau versprochen, ihr ein Wasser mitzubringen und das haben sie natürlich vergessen. Als sie dann nochmal gegangen sind, haben sie sich ganz absurd verkleidet, damit die Verkäuferin nicht denkt, sie hätten ein schlechtes Gedächtnis. Sie haben ihre Jacken umgedreht und ihre Haare verstrubbelt und dachten, dass sie so aussähen wie andere Kinder. Das war sehr amüsant.
I: Sind sie stolz auf Ihren Sohn?
T: Aber absolut! Er hat eine gute Seele und gibt sich immer Mühe, anderen Menschen das beste zu tun. Ich glaube, er wird seinen Weg gut finden.

» Miranda Diggory
I: Ich nehme an, Sie sind Theodores Mutter?
M: Die bin ich. Wollen Sie einen Tee?
I: Gern. Haben Sie Theodore während seiner Hogwartszeit vermisst?
M: Natürlich. Ich wusste, dass Theo eine gute Zeit in Hogwarts haben wird. Er hat sich immer schnell und gut mit Menschen verstanden. Ich war sehr geschockt, als er mir in Briefen von Heimweh erzählte, weil ich eigentlich dachte, dass er sich sehr schnell von uns lossagen würde.
I: Also fand er Hogwarts nicht toll?
M: Oh, doch doch! Man kann sich wo wohlfühlen und dennoch Heimweh haben... und das war ab der dritten Klasse auch wie weggepustet. Danach ist er in Hogwarts so sehr aufgeblüht, dass er in den Ferien am liebsten zurück ins Schloss wollte.
I: Was ist ihr schönstes Erlebnis mit ihm?
M: Wahrscheinlich die Weihnachtstage, die wir als Familie zusammen verbringen. Theo ist ein großer Weihnachtsfan und wenn wir alle zusammen in kuscheligen Pullis auf dem Sofa sitzen und Lesen, ist die Ruhe in der Familie ein Erlebnis, an dem ich mich gern festhalte.

» Marigold Diggory
I: Du bist Theos Schwester, oder? Wer bist du und was machst du?
M: Ja, die bin ich. Ich bin Marigold und mache gerade eine Ausbildung zur Heilerin im St. Mungo.
I: Wie würdest du die Beziehung zu deinem Bruder beschreiben?
M: Sehr gut. Wir haben unsere Kindheit zusammen verbracht und haben uns eigentlich immer gut verstanden. In Hogwarts hatten wir gar nicht so unähnliche Freundeskreise. Unsere Lebenserfahrungen waren über weite Strecken sehr ähnlich und so konnten wir vieles zusammen erleben und uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.
I: Glaubst du, das wird auf Dauer so bleiben?
M: Ich glaueb schon. Sowohl mir als auch Theo ist Familie sehr wichtig und auch, wenn wir wahrscheinlich bald von zuhause ausziehen und vielleicht unsere eigenen Familien gründen werden, werden wir wahrscheinlich noch Zeit miteinander suchen und Erlebnisse austauschen.


Die Kristallkugel von Barny Smith
Als offiziell ausgebildeter Wahrsager (aka ich habe ein Annehmbar in meinem Wahrsagen UTZ und Professor Trelawney sieht in mir Talent) habe ich in meine Kristallkugel (aka ins Butterbierglas) geschaut, um eine hochoffizielle Prophezeiung über Theos Zukunft abzugeben. In all dem Schaum meine ich, die rosig zarten Wängchen meines besten Freundes zu sehen, wie er an seinem Hochzeitstag in bestem Festumhang gekleidet seinem Geliebten entgegen blickt und verlegen den Ring austauscht. Die beiden schaffen sich drei Crups an und wohnen in einem Landhaus im Nirgendwo, wo Theo statt öde Texte für die Zeitung, seinen Hang für Lyric und Epik auslebt und mit schwungvoller Feder zum meisterhaften Autoren aufsteigt. Andererseits könnte das Schaumige weiß auch für seine Blässe nach dem nächsten Kater stehen, den er nach einem Kneippenabend ausschlafen muss. Oder vielleicht ist es auch... nee... nix Grimm hier.

Kommentar: die dunkle Fassade geschrieben von Marigold Diggory
Theodore ist allseits geliebt und beliebt, wohin er geht. Wenn man ihn betrachtet und Zeit mit ihm verbringt, könnte man meinen, er habe keine Schwächen und alles fliege im zu. Und das mag auch auf den ersten Blick so scheinen. Wahrscheinlich auch auf den Zweiten. Und für viele auch auf den Dritten. Theo ist warmherzig, verführerisch. Seine Ruhe strahlt Vertrauen aus, seine Augen funkeln freundlich, sein Lächeln ist so warm wie eine feste Umarmung. Der geneigte Leser wird sich nun vielleicht fragen: wenn ich es schon so aufzähle, dann ist es vielleicht alles nur Fassade? Ich denke, das muss ich vermeiden. Theo versucht schlichtweg, die bestmöglichste Version seiner selbst zu sein; eine Version, die er für moralisch korrekt hält und die einen Idealen entspricht. Dass er dabei charmant ist und Menschen in den Bann zieht, ist lediglich ein Nebeneffekt, ein Talent von ihm, das mittlerweile Teil seiner Persönlichkeit ist. Ich weiß nicht sicher, wie wohl er sich in seiner Rolle fühlt, wie ungewollt die Aufmerksamkeit ist, die er einfach bekommt, wie unerwünscht das Bild vom perfekten Theodore Diggory. Es kann sein, dass er es mittlerweile genießt, doch so wie ich ihn einschätze, fühlt er sich wahrscheinlich etwas falsch in seiner Rolle. In den letzten Jahren habe ich beobachtet, wie mein Bruder die Probleme anderer gelöst hat, die perfekte Vertrauensperson für Fremde war und wie er selbst in seinem Freundeskreis oder in der Familie nie über sich selbst erzählt. Man muss ihn beobachten, um zu wissen, wie es ihm geht, und man muss ihn sehr genau beobachten, denn jeder erste Blick erzählt einem die Geschichte eines Theodores, der perfekt ist. Ich habe das Gefühl, dass bei all der Reflektion von anderen Personen, er sich selten bis nie selbstreflektiert. Dass er nicht weiß, was er will, wohin er will und wie er zu Themen überhaupt noch steht. Und ich habe Angst, dass das dazu führen wird, dass er an seiner Verantwortung zerschellt, wie es schon so viele Personen vor ihm ergangen ist.
Ich schreibe diesen Kommentar aus einer Perspektive, die spekulativ ist. Aber ich habe das Gefühl, dass sie reflektierter ist, als Theo sich selbst sehen würde. Und ich möchte behaupten, dass hinter all dem Glanz eine dunkle Fassade steckt. Nicht eine, die sich auf Theos Persönlichkeit bezieht, sondern eine, die ihn möglicherweise einfangen wird, weil er sich durch die Erwartungen anderer an ihn von sich selbst entfremdet hat.

Interview: über die Liebe
I: Hey. Wie heißt ihr denn?
G: Ich bin Gabriel, man nennt mich aber meistens Gabe.
B: Ich bin Beatrice, Trixie.
P: Und ich bin Philipp, Phil.

I: Ihr seid die Menschen, die Theo als seine engste Freundesgruppe beschreibt. Und ihr wollt heute über was reden?
G: Sind wir. Also, genau genommen fehlt noch Barny, aber der ist gerade... sonst wo in Amerika. Und wir wollen heute...
B: über die große
P: Liebe reden!
G: Also, genau genommen über Theos große Liebe, also, die nicht existiert...
P: Weil er absolut lost ist.

I: Sehr schön. Wollt ihr vielleicht erzählen, warum ihr das für ein Thema haltet, über das ihr gern sprechen würdet?
G: naja, wie gesagt, Theo ist halt einfach lost, nh.
B: Nein, also... Mary, also, Marigold hat uns zu dem Interview geraten und wir wollten eigentlich allgemein über Theo erzählen, aber da dachten wir, dass wir lieber Geschichten aus seinem Liebesleben auspacken, weil das so...
P: Du weißt schon... frustrierend ist.

I: ...
P: Warum das so ist?
G: Er weiß einfach nicht, was gut für ihn ist.
P: Es ist so offensichtlich, dass er eigentlich jemanden braucht, mit dem er richtig romantisch sein kann. Du hast seinen Blick noch nie gesehen, aber er starrt manchmal so sehnsüchtig diesen kitschigen Pärchen hinterher.
B: Und er liest Romanzen. Und er hört Celestina Warbeck. Sogar ich hör die nicht, obwohl ich mich selbst als Romantikerin bezeichnen würde.
P: Jedenfalls lebt er es nicht aus. Und wir verstehen nicht ganz warum...
G: Also, eigentlich verstehen wir es schon, weil er halt nie etwas tut, was gut für ihn wäre.
P: Er weiß nicht mal, auf wen er steht.
B: Dabei ist offensichtlich, dass er sich mit Männern mindestens genauso romantisch versteht wie mit Frauen. Und dass er nach einer warmen Seele sucht, einer Schulter zum anlehnen, eine Person in seinem Bett...
P: ...unter seiner Hose...
G: Phil! Jedenfalls ist es manchmal schon einfach traurig, wie wenig er seine Gefühle reflektiert.
B: Dabei hätte er es wirklich verdient. Er hat mir so oft mit Liebeskummer geholfen und jedes Mal, wenn er eigentlich unter fehlenden Gefühlen leidet oder sich jemanden wünscht, blockt er seine eigenen Gefühle total ab.
P: Aber das macht er immer. Eigentlich sollte man ihm endlich die Leviten lesen.
G: Also, freundlich die Leviten lesen. Du weißt schon, was wir meinen.
P: Jaa, however, er braucht auf alle Fälle einen Schubs in die richtige Richtung.
B: Deshalb wollten wir eine Person suchen, die zu ihm passt. Am besten sollte die Frau oder der Mann gut mit seinen nächtlichen Anfällen an Schreibsucht klarkommen. Sie oder er muss freundlich und warmherzig und lustig sein.
P: Aber nicht lustiger als wir, wir müssen schon die Priorität in Theos Leben bleiben.
G: Genau. Und treu und loyal. Man darf ihm nicht das Herz brechen, davon würde er sich glaube niemals erholen.
...

Leserbrief von Gabriel Truman
Wenn ich Theos Leben beschreiben darf, dann würde ich es eindeutig in zwei Sparten einteilen. Einmal sein Leben und einmal das, was ihm im Leben fehlt. Und so traurig ich es auch finde, ist die zweite Sparte leider nicht besonders klein. Über sein tatsächliches Leben muss ich nicht viel schreiben, denn man braucht nicht viel Zeit mit ihm zu verbringen, um in seinen Bann gezogen zu werden und zu erkennen, welche Qualitäten Menschen an ihn binden. Viel interessanter ist, was sein Leben bisher nicht ist. Und da fällt mir vor allem ein, dass ihm der Mut fehlt, aus dem auszubrechen, was er denkt, was er ist. Er verrenkt sich für das Bild, das Menschen von ihm haben und das Bild, das er von sich selbst hat. So hat er seinen Traum, Quidditchstar zu werden, vor allem abgelegt, weil sein Vater und er über das Familiengeschäft gesprochen haben (auch wenn Journalist deutlich besser zu ihm passt) und an all den Abenden, an denen er mit Leuten um den See lief und sich ihre Sorgen anhörte, obwohl wir alle wussten, dass er lieber seine Freizeit genießen würde und dringend Zeit für sich selbst bräuchte, hat er ein Stückchen seiner eigenen Person eingesperrt und unterdrückt. Ich hatte ein bisschen gehofft, dass er aus diesem perfekten Bild ausbricht, wenn die Hogwartszeit vorbei ist und er von vorne anfangen kann: doch auch jetzt verbirgt er sich im Schatten seiner Familie, verzaubert charmant andere Menschen, obwohl ich ihm ansehe, dass er Ruhe und Zeit für sich selbst bräuchte. Meine Kritik also: Bro, krieg dein Leben zusammen, zieh aus und entfremde dich ein bisschen von der Version, die du gar nicht sein willst. Tschau tschau.