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Sirius Black - Sirius Black - 31.05.2025 Die Kälte fraß sich durch jede Erinnerung, als wäre sie giftig. Kein Licht, kein Geräusch außer dem stetigen Tropfen irgendwo im Dunkeln – laut genug, um ihn wachzuhalten, leise genug, um ihn wahnsinnig zu machen. Askaban war kein Gefängnis aus Stein, sondern aus Gedanken. Und die Dementoren wussten, wie man genau die Gedanken findet, die am tiefsten schmerzen. Sie raubten nicht nur Wärme. Sie stahlen Bilder, Farben, Lachen. Stattdessen hinterließen sie Schatten, schmutzig und schwer. Doch selbst in der Dunkelheit hielten sich manche Bilder hartnäckig. Ein Lächeln. Ihr Lächeln. Seine Hände, in ihren verschränkt, das letzte Mal vor der Verhaftung. Die Art, wie sie seinen Namen sagte – leise, aber voller Feuer. 'Ich war es nicht!' Er flüsterte es manchmal in die Dunkelheit, nur um den Klang seiner Stimme nicht zu vergessen. Aber niemand hörte ihn. Noch schwerer war der Gedanke an seinen Sohn. Ein kleiner Junge – zu klein, um zu verstehen, warum der Vater plötzlich verschwunden war. Ob man ihm erzählte, er sei tot? Oder Schlimmeres? Ein Verräter? Er sah ihn manchmal in seinen Träumen, wenn die Dementoren schwächer waren. Dunkles Haar, wilde Augen, das gleiche unruhige Blut in den Adern. Die Schuld, unschuldig zu sein, war ein grausamer Widerspruch. Er hatte James verloren. Lily verloren. Alles hatte man ihm genommen, nichts blieb zurück, außer in Trauer getränkte Erinnerungen. Jetzt verlor er sich selbst, Stück für Stück. Manchmal spürte er, wie etwas in ihm knirschte – nicht der Verstand, sondern das Herz. Doch dann kam wieder dieser eine Gedanke, so klar wie ein Lichtschimmer hinter Nebel. 'Ich bin kein Mörder. Ich bin ein Black, aber nicht wie sie. Ich habe geliebt. Ich war Vater. Ich war frei.' Er verwandelte sich wieder, wurde zum Tier. Der Hund kannte keine Schuld. Keine Angst. Nur den Instinkt, durchzuhalten. Und Sirius hielt durch. Für sie. Für ihn. Für einen Tag, an dem er seinem Sohn in die Augen sehen konnte – und die Wahrheit sprechen. Er wuste nicht wann dieser sein würde, hoffte einfach vor sich hin. Er musste an diesen Dingen festhalten, damit sein Wille geschärft blieb - nur auf diese Weise konnte irgendwann eine Flucht gelingen. Irrsinn hätten es andere genannt, denn niemand war im Stande Askaban zu entkommen. Abgemagert, bleich, dunkle Ringe unter den Augen. Das Haar länger, wirr, sein Blick flackernd – aber noch wach. Noch er. Drei Jahre Inhaftierung zeigten bereits was dieser dunkle, freudlose Ort mit einem machte. Leise erklangen Schritte in den Gängen, die immer lauter wurden, näher kamen. Nur einer der Wärter, hätte er sicher gedacht, wären nicht zwei verschiedene Gangarten zu erkennen. Wenig später sah Sirius sich seiner Lebensgefährtin Emmeline gegenüber, die mit ihrer lieblichen Stimme tief in sein Herz stach, als sie seinen Namen nannte. Sie sollte nicht hier sein. Das hier war kein Ort, an dem man sich freiwillig aufhalten sollte. Langsam erhob sich sein geschwächter Körper, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein. Bei Merlin, sie war so wunderschön wie eh und je - eine Erkenntnis, die Sirius Herz zu zerquetschen drohte. "Warum bist du hergekommen?!", kam es mit kratziger Stimme über seine trockenen Lippen - kein Gruß, keine lieben Worte. Er wollte ihren Namen sagen, ihre unveränderte Schönheit preisen, aber hier konnte er das nicht. Viel mehr klang er verzweifelt, selbst wenn ein Teil Trost in ihrem Anblick fand. |