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Lucian Selwyn - Lucian Selwyn - 02.06.2025 Seit wann verkauften kleine Kinder Sachen auf dem Schwarzmarkt? Vermutlich sollte es Lucian nicht wundern, denn in den dunklen Ecken der magischen Welt gab es kaum etwas, das es nicht gab. Doch dieses Mädchen stach heraus. Sie war ihm neunmalklug und frech gegenübergetreten, hatte sogar den Ärmel seines Umhangs in Brand gesetzt. Es war ihr Glück, dass er auf dem Markt nicht auffallen wollte und dass er sich aus Prinzip nicht mit kleinen Mädchen duellierte. Ganz egal, wie frech und neunmalklug sie waren. Es war eine dieser Nächte, in denen ihn die Erinnerungen an die Vergangenheit nicht zur Ruhe kommen ließen. Angetrieben von den Gedanken an seine zerstörte Familie, die ihm von einer Halbblut-Sippe genommen worden war, zog er in einen dunklen Umhang gehüllt durch die Nokturngasse. Dann sah er sie. Das Mädchen, das ihn vor wenigen Tagen auf dem Schwarzmarkt mit ihren Feuerspielchen genervt hatte. Eine willkommene Ablenkung, die ihm wie auf dem Silbertablett serviert wurde. Ohne sich vorab große Gedanken darüber zu machen, packte er sie von hinten an der Schulter und apparierte mit ihr in seine Londoner Wohnung. Was hatte ein junges Mädchen auf einem Schwarzmarkt verloren? Was hatte sie nachts in aller Dunkelheit in der Nokturngasse verloren? Je länger er darüber nachdachte, desto richtiger erschien es ihm, sie von dort weggeholt zu haben. Um sie einzuschüchtern und ihr eine Lektion zu erteilen, fesselte er sie auf einem Stuhl und drohte ihr mit dem Tod. Er wollte sie nicht wirklich töten, er wollte ihr nur Angst machen, ihr eine Lektion erteilen und ihr klar machen, dass es nachts gefährlich auf den Straßen werden konnte. Dass sie in einem Wutausbruch die Fesseln abfackelte, obwohl er ihr den Zauberstab abgenommen hatte, überraschte und faszinierte ihn gleichermaßen. Sie machte ihn neugierig, doch das zeigte er ihr nicht. Stattdessen sperrte er sie ein und ließ ihr zunächst nichts weiter als einen Eimer. Später dann auch Wasser, Essen, eine Decke. Er war schließlich kein Monster. Nach ein paar Tagen beschloss er, es anders anzugehen. Er wollte wissen, wer dieses Mädchen war und warum sie sich an Orten herumtrieb, an denen sie nichts zu suchen hatte. Sie musste ungefähr in dem Alter sein, in dem seine Tochter nun wäre, ihr Schicksal ließ ihn nicht kalt und er wollte ihr helfen. Sie auf den richtigen Weg zu bringen. Indem er ihr Süßigkeiten gab und sie aus der Isolation entließ, wollte er eine erste Basis für Vertrauen schaffen. Indem er sie Alkohol trinken ließ, wollte er ihre Zunge lockern und befragte sie zu ihren Eltern. Welche Eltern ließen ihr Kind so leben? Es sollte ihn nicht überraschen zu hören, dass sie in ihrem Leben weder nach Hogwarts gegangen war noch ein richtiges Zuhause hatte. Ihr „Vater“ hatte sie entführt und, wie sie es ausdrückte, „zu seinem Werkzeug gemacht“. Er erfuhr, dass sie 15 Jahre alt war, exakt so alt, wie es seine eigene Tochter jetzt wäre. In diesem Moment schwor er sich, dass er ihre wahre Familie ausfindig machen wollte, um sie wieder miteinander zu vereinen. Außerdem wuchs der Verdacht, dass es sich bei ihren Entführern um die Mörder seiner Tochter handeln könnte. Doch das Mädchen, Mairead, machte es ihm nicht leicht und setzte seine Geduld auf eine harte Probe. Als Dank für ein heißes Bad überflutete sie sein Badezimmer. Aus Zorn nahm er ihr den einzigen persönlichen Gegenstand weg, den er ihr gelassen hatte, ihr heißgebliebtes Buch. Dann sperrte er sie ein. Dieses Kind hatte offensichtlich nie gelernt, wie man sich zu benehmen hatte. Nach einem weiteren Tag erlöste er sie aus ihrer Isolation. Er musste mehr über sie erfahren, damit er eine Chance hatte, ihre Entführer zu konfrontieren und sie wieder mit ihrer echten Familie zu vereinen. Dieses Mädchen hatte sich ihm gegenüber mehrfach falsch verhalten, doch nach all dem, was er über sie erfahren hatte, wusste sie es nicht besser. Also stellte er ihr weitere Fragen und versuchte mehr und mehr, ihr Vertrauen zu gewinnen. Es imponierte ihm, dass sie Kenntnisse in dunkler Magie besaß und ihre Feuermagie hatte ihm bereits einen Vorgeschmack auf ihr magisches Potential gegeben. Ihre Affinität für entflammbare Zauber hatte jedoch auch einen Gedanken in ihm ausgelöst, den er kaum noch abschütteln konnte, obwohl er völlig lächerlich war. Es konnte sich bei diesem Mädchen nicht um seine Tochter handeln. Seine Tochter war tot. |