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Zacharias Eppstein - Zacharias Eppstein - 22.01.2025 Charaker: Wer im Angesicht des konservativen 51-jährigen Magiers mit dem durchdringenden Blick schwarzbrauner Augen eine unkomplizierte Persönlichkeit erwartet, wird schnell eines besseren belehrt. Er ist ein Mensch im Zwiespalt, beruflich wie privat - unter dem Deckmantel der meisterlichen Selbstbeherrschung, einer gewissen, autoritären Ausstrahlung und und dem Anschein emotionaler Unterkühlung. Allem voran hat er ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Er ist charakterstark und gefestigt, weiß um seine Kompetenzen und kennt seinen Wert – das genügt ihm. Er muss sich niemandem gegenüber beweisen oder mit Erfolgen prahlen. Dem geneigten Betrachter wird es ohnehin bereits aufgefallen sein, dass mit seinem neuen Status als amtierender Vize-Zaubereiminister spätestens auch ein gewisser, unvermeidlicher Bekanntheitsgrad folgte und das spricht vielleicht sogar mehr für sich, als ihm selbst unbedingt lieb ist, wenn er das auch nicht ausspräche. Dem durchaus egozentrischen Weltbild gegenüber steht die Neigung zur Introvertiertheit, so dass er es lieber meidet, höchstselbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Wer möchte auch schon selbst als politische Zielscheibe fungieren? Nicht nur aus dem Gesichtspunkt respektiert er Fudge als von den magischen Bürgern gewählten Vorgesetzten und Verhandlungspartner, als den Entscheidungsträger der Öffentlichkeit und dessen Person als das Gesicht, welches das Volk repräsentiert. Er selbst hingegen liebt ebenso die Herausforderung, die diese neue Position mit sich bringt, wie jedoch auch, im Hintergrund zu agieren und lieber von dort aus die Fäden zu ziehen. Socializen gut und schön, aber Menschenansammlungen sind – er würde es nicht zugeben – ihm ein Graus, wenn ein wohl notwendiges Übel zugleich, dem er nur liebend gern entgehen würde. Aus dem Hintergrund heraus hat er den besten Blick auf andere, wie auch das Gesamte, doch nicht immer scheint das möglich, also wandert er auf einem schmalen Grat - denn die persönliche Devise 'ganz oder gar nicht' fordert eben auch Opfer, die dem eigenen, hohen Anspruch an sich selbst geschuldet sind. Aus seiner Sicht ist das jedenfalls geradlinig und er würde definitiv von sich behaupten, zu wissen, was er will – wenn es sein muss, eben auch mit dessen unvermeidlichen Konsequenzen. Beruflicher Erfolg liegt in seinem Hauptfokus und dementsprechenden Stellenwert hat eben dieser in seinem Leben eingenommen. Was er sich vorgenommen hatte, hatte er bislang durch Zielstrebigkeit, Wissen und verschiedenste Fachkompetenzen erreicht, denn er ist ehrgeizig, durchaus geduldig, kennt seine Schwächen, aber weiß auch ebenso die Stärken und Schwächen der anderen für sich zu nutzen. Er ist ein guter Taktiker, clever, entschlossen und durchaus manipulativ. Manchmal heiligt der Zweck einfach die Mittel, solange man sie nur nicht an die große Glocke hängt. Dabei zeigt er sich durchaus durchdacht und hartnäckig, intuitive Entscheidungen in beruflicher Hinsicht findet man bei ihm höchst selten. Davon ab zeigt er sich diszipliniert und beweist starke Nerven. Er ist ein analytischer Beobachter, wortgewandt, spitzfindig und nicht selten auch zynisch. Furcht davor, auszusprechen, was er denkt, wenn es von Nöten ist, hegt er selten, was ihm wiederum den Ruf von fehlender Rücksicht, Mitleidlosigkeit, Selbstgefälligkeit und Arroganz einbringt. Und ganz ehrlich.. gelogen ist das nicht. Trotzdem heißt das nun nicht, aus der Rolle zu fallen, für so etwas hat er nämlich wiederum kaum Verständnis. Kontrollverlust verurteilt er. Ein feines, unterkühltes Lächeln sagt manchmal ohnehin mehr als tausend Worte es könnten und vielleicht sollte man sich gerade dann in Acht nehmen. Er ist wahrer Liebhaber dessen, gegeneinander auszuspielen und trotzdem zeitgleich die eigene, weiße Weste nicht zu beflecken. Subtiler Machtkampf mit Untergebenen gefällig? Oh ja, bitte, wenn man es denn heraufbeschwört. Wozu hat man schließlich ein Netzwerk von Kontakten? Die eine oder andere interne Versetzung ging gerüchteweise bereits in Vergangenheit auf sein Konto, aber.. Verluste hat man wohl so oder so einzustreichen und Nachsicht zeugt für ihn gerade in solchen Belangen von fehlender Stärke und Durchsetzungskraft – mit der er durchaus bereits brillierte und Exempel statuiert hat. Skrupel? Oh nein, selbst Schuld, wer meint, sich im niederen Amt über seine Autorität hinwegsetzen zu können. Ob er sich damit Freunde macht? Ganz einfach ist das sicher nicht zu beantworten. Zacharias ist vor allem Individualist. Doch unter der Schale seines Stolzes, wie auch der unnahbaren Selbstbeherrschung trägt er durchaus Eigenschaften, die er nicht jedermann gegenüber zeigt, zumal er sich selbst noch immer für die beste Gesellschaft hält und das Alleinsein gern und nicht selten, wahlweise mit einem Glas gutem Bourbon oder auch einer Zigarre genießt. Das scheint der perfekte Ausgleich nach arbeitsamen Tagen, so dass er eine gewisse, private Zurückgezogenheit ziemlich oft dem Wunsch nach Gesellschaft vorzieht und sie wirklich exzessiv lange zelebrieren kann. Er lässt sich zudem nicht gern von anderen in die Karten schauen. Lernt man ihn jedoch besser kennen, könnte man überrascht sein, dass er sich als durchaus sehr aufmerksamer, tiefgründiger Zeitgenosse erweisen kann. Er liebt es, gute (auch gesellschaftskritische) Konversationen zu führen, hier und da wirklich soliden, oft und zu gern sogar unerwartet derben Humor zu zeigen oder seinen durchaus vorhandenen Charme spielen zu lassen. Er hat eine durchaus sensible Seite und wenn er will, kann er sich als hilfsbereit zeigen, wenn es ihm persönlich wichtig ist – oder auch, wenn es ihm selbst ebenso einen Vorteil bringt. Gern sieht er hierin ein Spiel – und er liebt es, es zu spielen – jedoch mit Stil. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere, oder? Er merkt sich noch so winzig kleine Gefälligkeiten gut und beweist sich im Gegenzug als seinen wohlgesonnenen Kontakten gegenüber loyal. Ebenso kann er sich durchaus auch als warmherzig, sehr wohl mitfühlend und gönnerhaft erweisen, zuvorkommend, wie auch ein Motivator für andere Menschen sein. Er liebt schöne Dinge – zu leicht dürfen sie aber nicht zu haben sein. In einigen Dingen, beruflich wie privat, zeigt er sich äußerst leidenschaftlich – doch Achtung, dieser Mann kann durchaus ebenso sehr besitzergreifend sein. Alle Geduld hat schließlich auch einmal ein Ende, besonders dann, wenn er der Ansicht ist, es gehöre ihm. Und 'es' kann fraglos vieles sein, materiell wie immateriell. Auch, wenn er sich in noch so gute Umgangsformen hüllt, sollte man seine unnachgiebige wie strenge Art, wie auch die ausgeprägte Affinität zum Reiz des Spiels lieber nicht unterschätzen. Und er wird seiner Ansicht nach gewinnen. Leider nämlich neigt er auch dazu, sich selbst Kleinigkeiten, gut wie schlecht, äußerst gut zu merken und dazu, nachtragend und dabei nicht sonderlich gnädig zu sein. A propos Gnade.. Auch zur Zeit noch für sich behält er, dass er in seiner Ansicht durchaus konservativ eingestellt ist, was nicht nur die Befürwortung und Einhaltung alter, magischer Werte, Normen und Traditionen der magischen Gesellschaft einschließt. Die magische Welt besitzt seiner Ansicht nach ein Mehrklassensystem aus Reinblütern und jenen verunreinigten Blutes und auch, wenn er sich diesbezüglich dazu aus vornehmlich strategischen Gründen (noch) bedeckt hält, kommt er nicht umhin, diese Ansicht der Reinblutideologie, der sogar aktiven Reinhaltung durchaus zu teilen. Nicht verwunderlich also, dass er selbst zwar nicht den Todessern angehört, jedoch einige Todesser zu seinen näheren geschäftlichen Kontakten, oder sogar persönlichem Freundeskreis zählen, denen er unter Umständen wiederum nicht abgeneigt ist, den einen oder anderen Gefallen zu erweisen, so weit es in seiner Macht steht – und ganz ehrlich – der Kompetenzbereich dieser Macht ist hierbei seit nicht allzu langer Zeit deutlich gestiegen. Sympathisiert er also mit dieser Seite? Nun, es wäre töricht, das aktuell offen zuzugeben. Doch die Zeit scheint bereits im Wandel - und ihm deutlich zuzuspielen.. Timeline - My life so far: Zu behaupten, der kleine Junge, der im November 1943 im Familiensitz der Eppsteins das Licht der Welt erblickte, wäre kein Wunschkind gewesen, wäre absolut gelogen. Schon lang sah gerade seine Mutter die Erfüllung ihres Lebens in einer Familie und endlich war der erste, jedoch leider wohl auch einzige Grundstein dazu gelegt. Komplikationen nämlich verhinderten eine weitere Schwangerschaft, Adoption kam nicht infrage und so sollte Zacharias der einzige Nachfolger der nun kleinen, jedoch sehr wohlhabenden Familie sein. Was sich nun nach einem wahren Traum anhört, kann jedoch auch schnell das gewisse Etwas zu viel sein – so bekam der Junge alle nur erdenkliche Fürsorge und Mutterliebe ab, die ihn nicht nur verhätschelte, sondern manchmal damit regelrecht erdrückte. Konflikte zu lösen und Werte, materiell wie auch zwischenmenschlich, schätzen zu lernen war nämlich schier unmöglich, wenn es gar nicht erst die Gelegenheit dazu gab. Schulzeit und erstes, magisches Ereignis Genau das sollte sich erst mit der Schulzeit des Jungen einstellen und ebendies stellte ihn nicht nur vor ein regelrechtes Trauma, sondern auch vor eine harte Lernaufgabe, die Teilhabe an der magischen Welt und deren zahlreiche Privilegien nicht für völlig selbstgegeben zu nehmen. Nicht vorhandene Schlüsselkompetenzen musste der noch sehr junge Mann, der bislang sorgsam vor den Problemen der Welt fern gehalten wurde, hier erlernen, wie auch Respekt und Dankbarkeit dafür, wie Demut davor, in welche überragenden Verhältnisse der magischen Welt er hinein geboren wurde - wichtige, unumgängliche Lernaufgaben, wie sein Vater es sah - und das erforderte vermutlich hier, in dieser Parallelwelt der Muggel, zuerst einen tiefen Fall. Kaum erwähnenswert also, dass vor allem das erste Jahr auf der privaten Schule ein durchaus hartes für ihn war, in dem er seine noch sehr unausgereifte, aber bisher prägende Lebenseinstellung im Umgang mit anderen Menschen, gerade gleichaltrigen, zu denen er bislang kaum bis gar keinen Kontakt gehegt hatte, komplett überdenken und umkrempeln musste. Motivation durch Entsetzen und Lernen durch Schmerz hieß es wohl, aber er war entschlossen, mit dieser immensen Herausforderung einen Weg zu finden, sich durchzubeißen, auch, wenn das gerade in der ersten Zeit sehr viele Magenschmerzen für ihn bedeutete. Er musste lernen, zu denken wie die anderen, mehr noch, immer einen Schritt voraus zu sein und ebenso, die Ellenbogen auszufahren, was ihn als eher schmächtigen Jungen, der vielen körperlich überlegenen nicht unbedingt etwas entgegen zu setzen hatte, auf eine ganz andere Ebene dieser Taktik führen sollte. Er brauchte Freundschaften und Kontakte – und zwar die richtigen. In dieser harten Zeit, mit gerade einmal 8 Jahren, stellte sich auch sein erstes, magisches Ereignis ein. In einem Anflug von irrationalem Trotz in einem Disput mt seinem Vater hatte er sein Tintenfässchen nicht nur durch magische Hand quer über die eigenen Hausaufgaben geschleudert, sondern es als krönenden Abschluss ausgerechnet an der Wand des Familienwappens zerschellen lassen, das damit kurzzeitig einen ungewohnten gefleckten Anstrich bekam. Zunächst packte den Jungen das kalte Grauen, denn niemals hätte er es gewagt, dermaßen gegen seinen Vater aufzubegehren, doch nach diesem ersten Schock kam auch die Erleichterung, denn es bedeutete, der harten Welt der Muggel mit dem Brief aus Hogwarts, einer in seiner Vorstellung besseren Welt, zu entkommen. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Zeit auf Hogwarts Endlich, zu seinem 11. Geburtstag, kam der Brief aus Hogwarts. Und die folgende Zeit dort, ab dem nächsten Sommer, war in vielerlei Hinsicht ein Abenteuer. Niemals zuvor war er dem Elternhaus so lange fort, wie er es hier wäre, doch er empfand es nicht als Hürde, im Gegenteil. Und diesmal würde er von vornherein alles richtig machen. Die harte Schule der Muggelwelt anstelle von Privatunterricht, die der Entscheidung seines Vaters zuzuschreiben war, hatte ihn vorbereitet und nun würde er es zu seinem Vorteil zu nutzen wissen. Er wurde nach Slytherin eingeteilt und genau das schien die perfekte Wahl. Schnell fand er eine Hand voll Mitschüler, die er später sogar als echte Freunde wähnte und sog begierig die magischen Inhalte der Unterrichtsstunden auf – abgesehen der Besenflugstunden, die er aufgrund seiner damals schon vorhandenen Höhenangst gerade so mit Ach und Krach (und sicher auch einer guten Portion Nachsicht und Wohlwollen seiner Lehrerin) bestanden hatte. Welch Glück, dass dieses Drama auch nur das erste Schuljahr lang währte. Quidditch würde er, falls überhaupt, nur vom sicheren Boden aus verfolgen. Viel eher legte er in den kommenden Jahren den Fokus auf viele praktisch anzuwendenden Zauber, aber auch vieles an Geschichte und drumherum, was die magische Welt anbelangte. Schon damals stand für ihn fest, dass er einmal beruflich in dieser Welt bleiben würde. Keinesfalls wollte er zurück zu den Muggeln, bei und mit denen er so einschneidend schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Hier aber, in der Zaubererwelt, fühlte er sich gut aufgehoben, wertgeschätzt und sicher. Es bleibt zu erwähnen, dass er ein wirklich vorzeigbarer Schüler war, seine UTZ gut gemeistert hatte, genügend Ehrgeiz zeigte und doch auch mit Wehmut im Herzen das letzte Jahr antrat. Ein Teil von ihm wollte diesen sicheren Hafen gar nicht verlassen, aber vielleicht war es andererseits daher kaum verwunderlich, dass er dann wenigstens schon den nächsten ansteuerte und sich schon in den Herbstferien des letzten Schuljahres um einen Ausbildungsplatz einer magischen Institution gekümmert hatte – was wäre da geeigneter als das Ministerium selbst? Ausbildung im Zaubereiministerium und interne berufliche Umorientierung Seiner Vorliebe zu praktischen Zaubern und kreativem, cleveren Denken war wohl diese Wahl seiner beruflichen Karriere zu verdanken, auch, wenn Zacharias sich eingestehen musste, dass er sich die Arbeit beim magischen Unfallumkehr-Kommando gänzlich anders vorgestellt hatte. Spannender vielleicht aus seiner Sicht, weniger bürokratisch. Er konnte nicht einmal sagen, ob das nun wirklich schlecht war, jedoch Grund genug, um noch in der Ausbildung durch eine glückliche Fügung hin zu Stockwerk 5 gewechselt haben zu dürfen. Über einen Fall, der über die Grenzen Großbritanniens hinaus ging, kam er zufällig in Kontakt mit der Abteilung für internationale, magische Zusammenarbeit und seinem inneren Drang entsprechend, neugierig, ehrgeizig und offen für Neues zu sein, war es vornehmlich zu verdanken, dass er dorthin wechselte. Der Rest ist Geschichte: so war es kaum verwunderlich, dass er über den Umweg über das Kontaktbüro der internationalen, magischen Zauberervereinigung schließlich nicht nur Mitarbeiter des internationalen Büros für magisches Recht wurde, sondern es nach einigen Jahren gewissenhafter Arbeit sogar hinauf zur Büroleitung geschafft hatte. Ob der Beginn des ersten Zaubererkrieges den Weg dorthin getrübt hatte? Nunja, das käme wohl ganz auf den Blickwinkel an. Magischer Bürgerkrieg Währenddessen verdüsterten sich zwar nämlich die Wolken um die magische Welt – dies jedenfalls schien lediglich für diejenigen Hexen und Zauberer zu gelten, die nicht reinen, magischen Blutes waren, wie auch denen, die diese liberale Haltung im Umgang mit Muggeln und muggelgeborenen Hexen und Zauberern mit befürworteten. Eine gewisse, teils sogar bewundernde Ehrfurcht der Gruppierung, die dem strikt entgegenzuwirken begann, konnte er sich beileibe nicht absprechen, auch, wenn er es nicht gewagt hätte, es öffentlich laut auszusprechen. Auch, wenn sich die politischen Ziele erst nach und nach heraus kristallisierten und vornehmlich Angst und Schrecken verbreiteten, nun.. mochte er sich da selbst sicher gefühlt haben? Es mochte ihm vielleicht äußerst zugespielt haben, dass manche Anhänger des dunklen Lords keine Unbekannten für ihn waren.. und davon wiederum der eine oder andere sogar ein geschätzter Kollege hier im Ministerium war. Auch hierüber hüllte er sich gegenüber all jenen, die nicht selbst eingeweiht waren, in Schweigen. Schweigen nämlich war doch das oft zu recht erwähnte, bekannte Gold. Und das wiederum führte zu so manchen Privilegien, von denen er sich sicher nicht frei gesprochen hatte, sie gut für sich selbst zu nutzen zu wissen. Wie sonst ließe sich hinreichend erklären, dass er in eben dieser Zeit des Krieges, 1977, seine damalige, große Liebe Devora Fenollar geehelicht hätte, hätte er sich und seine Liebsten nicht dennoch in relativer Sicherheit gewusst? Wäre er im gleichen Jahr noch stolzer Vater geworden, hätte die potenzielle Angst, die nächsten Anschlagsopfer zu werden, im Nacken gesessen? Wohl kaum – und hier spielte ihm ein gewisser Informationsfluss seitens sorgsam erwählter Kontakte zu. Im Gegenzug? Hatte er dafür gesorgt, dass das Ausmaß internationalen Interesses auf ein für ihn mögliches Minimum dezimiert würde, ohne, dass es auf seine Handschrift zurückzuführen wäre. Das alles natürlich rein im Interesse des Ministeriums selbst, verstand sich.. Er wäre schließlich mitnichten darauf aus, dem Ministerium und dessen Ansehen, national wie darüber hinaus, zu schaden. Im Gegenteil – auch in Krisenzeiten sollte es standhaft und souverän dastehen. Wie eine Institution, die eine Krise meistert, nicht eine, die mit eingekniffenem Schwanz um Hilfe von außen bettelt. Ende des Krieges, Beförderung & Ende einer Ehe 1981 jedoch schien der Lord besiegt, dessen Anhänger verschwanden von der Bildfläche, wurden angeklagt oder hüllten sich in Schweigen. Ruhigere Zeiten brachen an. Anders wäre es auch zu schön gewesen, doch statt darüber zu lamentieren, fokussierte er sich auf die für ihn wesentlichen Dinge, die eigene, kleine Familie, wie auch die Arbeit, die doch weiterging. Und das sollte belohnt werden. 1983 übernahm er die Büroleitung, was eine Mehrarbeit, wie auch persönliche, kleine Umstrukturierung bedeutete. Gravierend genug, dass es privat Auswirkungen zeigte. Überstunden und mehr Meetings im Ausland statt mehr Zeit mit der Familie und zu allem Überfluss war er immer schon der Typ Mensch, der mit wachsendem Stress und neuen Herausforderungen auch ebenso mehr Zeit für sich ganz allein einberaumte – so dass seine Ehe mit Devora 1986 unwillkürlich nach 9 Jahren in die Brüche ging. Da lag sie, die eigens so heimelig eingerichtete Schneekugel unrettbar vor sich in Scherben. Er respektierte diese Entscheidung, auch, wenn es schwer fiel. Um die Trauer darüber zu überwinden oder vielmehr zu verdrängen, bedeutete das wiederum, noch mehr Zeit für die Arbeit zu erübrigen, mehr Aufgaben, (Auslands-)Termine und Nacharbeit zu übernehmen, so dass möglichst kaum Zeit mehr blieb, über den schalen Nachgeschmack seines immensen, privaten Verlustes nachzudenken. Dennoch, um völlig sicher zu gehen, rang er Devora im Tausch für ein wirklich großzügiges Übereinkommen einen unbrechbaren Schwur ab, der verhindern sollte, dass sie öffentlich schlecht über ihn spräche und ihm damit möglicherweise die berufliche Zukunft hätte verbauen können. Was sie vermutlich ohnehin niemals getan hätte. Eine neue Ära? Erst der Beginn des Jahres 1995 bedeutete einen erneuten, recht überraschenden Umschwung. Die Zeiten verdüsterten sich schließlich abermals, das dunkle Mal erschien am Himmel und versetzte die britische, magische Zaubererwelt n helle Aufregung. Gerüchte wurden laut, dass ER zurückgekehrt sein könnte, auch, wenn man es gemeinhin abtat. Man sortierte sich im Ministerium neu und Rufe wurden laut, dass der amtierende Minister Unterstützung benötigte – rein für den Ernstfall, verstand sich. Man wollte für einen rein potenziellen Ernstfall vorbereitet sein. Jemand, der dem Minister Arbeit in zweiter Reihe abnähme, Entscheidungen Fudges respektierte und doch beratend tätig wäre – und im Ernstfall jederzeit bereit sei, für jenen einzuspringen, wenn es denn von Nöten wäre. Das war sie, diese Chance, die so bald nicht wieder käme. Die Chance, die Geschicke des Landes sanft und doch bestimmt in die richtige Richtung zu lenken. Im besten Fall sogar, ohne selbst einmal in Reihe eins vortreten zu müssen als das Gesicht der Öffentlichkeit. Nein, viel subtiler dürfte es sein. Und so überlegte Zacharias nicht zu lang, als sein Name fiel im Kreis derjenigen wenigen, die als geeignete, belastbare und zuverlässige Kandidaten für eben diese Position vorgeschlagen wurden. Am 15.02. war es schließlich soweit, die interne Wahl des Ministeriums fiel auf niemand geringeren als ihn und so wurde er an diesem Tag zum ersten Vizezaubereiminister Großbritanniens ernannt. Nicht erwähnenswert, dass das Ausbleiben eines neuen Azubi-Aurorenjahrgangs, die Ernennung einer aufmerksamen, pflichtbewussten Schulinquisitorin, zufällig aus den obersten Reihen des Ministeriums, und der zuvorigen Erhebung ins Zaubergamot eben jener Inquisitorin zufällig in eben diese Amtsperiode fällt, um einige, wenige Beispiele zu nennen. Wirklich.. nichts als reiner Zufall, nicht wahr? |