OWLWAYS
Esras Slughorn - Druckversion

+- OWLWAYS (https://owlways.makemerun.de)
+-- Forum: Charaktere (https://owlways.makemerun.de/forumdisplay.php?fid=7)
+--- Forum: Charakterverzeichnis (https://owlways.makemerun.de/forumdisplay.php?fid=12)
+---- Forum: Steckbriefe (https://owlways.makemerun.de/forumdisplay.php?fid=40)
+---- Thema: Esras Slughorn (/showthread.php?tid=785)



Esras Slughorn - Esras Slughorn - 25.05.2025

Felix Felicis, ein einzigartiger Zaubertrank, auch genannt 'goldenes Glück'. Das Glück war wohl an jenem Abend nicht auf Esras Seite, so viel ist sicher. Es war die unstillbare Neugier danach in Erfahrung zu bringen, ob der goldfarbene Trank wahrhaftig dazu in der Lage war jemandem Erfolg in allem was er tun würde zu verleihen, die den jungen Zauberer dazu antrieb das Tranklabor seines Großvaters trotz Verbot alleine zu betreten. Für gewöhnlich bewahrte Horace Slughorn - paranoid wie er war - aus Sicherheitsgründen den wohl wertvollsten Zaubertrank in einem verzauberten Tresor auf, den nur er selbst zu öffnen wusste. Doch heute köchelte eine neue Mixtur des Felix Felicis in einem Kessel vor sich hin, was auch Esras wusste. Er musste einfach leise wie eine Maus sein, die tunlichst geräuschlos an einer schlafenden Katze vorbei huschte, damit seine Anwesenheit nicht bemerkt und sein Vorhaben nicht aufflog. Der listenreiche Slytherin wusste nur zu genau, dass sein Großvater im Nebenraum beschäftigt war. Sachte legten sich seine Finger um den Türgriff, während leise sein Gewissen zu ihm sprach. Was er hier tat, war sicher nicht die feine Art, denn im Grunde genommen war er dabei einen Diebstahl zu begehen. Nun, das war ja mittlerweile nichts Neues mehr, hatte Esras doch des Öfteren die ein oder andere Phiole eines Zaubertrankes 'ausgeliehen'. Ein Zaubertrank ließ sich immer wieder neu herstellen - wenn man es so betrachtete war er also nicht wirklich gestohlen. Und schon verstummte die leise Stimme seines Gewissens. Was seinen Großvater anging bereitete es ihm keinerlei Sorge, dass dieser von der Aktion erfuhr, schließlich würde eine kleine Menge entwendeten Felix Felicis aus dem Kessel sicher nicht auffallen.

Ein letzter Blick über die Schulter, ein letztes Lauschen in die Dunkelheit hinein – weit und breit nichts zu sehen, nicht zu hören -, dann betrat Esras das Tranklabor. Kaum hatte er die Tür so leise wie es seine Schritte zuvor waren hinter sich geschlossen, fiel sein Blick direkt auf das Objekt seiner Neugierde. Da köchelte das flüssige Glück langsam vor sich hin. Mit viel Bedacht ruhig zu sein, nahm der junge Zauberer eine der vielen bereitliegenden, leeren Phiolen zur Hand und trat an den Kessel heran. Grade als er die Kelle ergreifen wollte, klang ein Geräusch an sein Ohr. Kurz hielt Esras inne, traute sich nicht sich umzudrehen. Eigentlich war er darauf gefasst in das überraschte Gesicht seines Großvater zu sehen, doch als er sich dem Geräusch zuwendete stand dort lediglich dessen Hauself vor ihm. "Was macht der junge Master Slughorn hier? Es ist ihm nicht erlaubt hier zu sein!", sagte dieser und musterte ihn mit strengem Gesichtsausdruck. Erleichtert nur dem Hauselfen gegenüber zu stehen, ließ seine Hand die Kelle los, während seine Lippen ein Lächeln formten. "Schon gut, mein Großvater bat mich nach dem Trank zu sehen." Natürlich war es gelogen, aber das kleine, spitzohrige Wesen würde seine Aussage bestimmt nicht hinterfragen. Da hatte der junge Zauberer falsch gedacht, denn prompt verengten sich die Augen seines winzigen Gegenübers und bekam zu hören: "Master Slughorn befahl niemanden hinein zu lassen! Der junge Master hat hier nichts verloren!" Seufzend nahm Esras wieder die Kelle zur Hand, öffnete die leere Phiole und ignorierte die Worte des Hauselfen. "Hör zu, ich brauche nur einen kleinen Tropfen. Das hier bleibt unser Geheimnis okay?!" So versuchte er zu überzeugen, was ihm allerdings nicht gelang.

Plötzlich ging alles ganz schnell, als der Hauselfen lauthals losschrie und völlig außer sich auf Esras losging. Es passierte so überraschend, dass er kaum zu reagieren wusste. Das spitzohrige Wesen klammerte sich an ihn, ließ sich einfach nicht abschütteln. "Jetzt lass endlich los!!", kam es hektisch über seine Lippen. Wenn sie weiterhin so laut waren, würde bald sein Großvater in der Türe stehen. Gegenstände fielen zu Boden, Phiolen zerbrachen. Wie ein tollwütiges Tier biss der Hauself in sein Bein, so dass ihm ein lauter Aufschrei entkam. Zur Selbstverteidigung trat Esras mit dem Bein, konnte sich kurzzeitig befreien und versuchte seinem Angreifer zu entkommen. Dieser jedoch war viel zu flink, ging mit reiner Tollwut erneut auf ihn los. Gebissen und gekrazt wurde der junge Zauberer, der mittlerweile sogar eine blutige Nase hatte. Sie rangen eine gefühlte Ewigkeit miteinander. Wie konnte so ein Hauself eine solche Ausdauer haben? Erst recht eine solche Kraft? Diese spitzohrigen Wesen schienen offenbar gemeingefährlich zu sein. Nach dem heutigen Abend würde Esras Hauselfen gewiss mit anderen Augen sehen. Seine Rettung erfolgte, als sich die Türe öffnete. "Um Merlins Willen, was ist hier passiert?", erklang die entsetzte Stimme seines Großvaters, in dessen schockiertes Gesicht er sah. Wie sollte er das bloß erklären?