Printmedien
Das gedruckte Wort hat im magischen Großbritannien bis heute eine große Wirkung beziehungsweise einen großen Einfluss auf das Weltbild und das Wissen aller Hexen und Zauberer. Bücher bilden die langfristigen, stabilen Wissensquellen. Zeitungen sind die alltäglichen Informationsquellen. Und auch zur Unterhaltung werden Bücher und Magazine gedruckt, während Flugblätter kurzfristig über Ereignisse informieren oder politische Einzelmeinungen verbreiten.
Ein Verlag oder eine einzelne Tageszeitung, der sich in der magischen Welt einen Namen gemacht hat, ist mehr als Gold wert. Denn je höher die Reichweite, desto stärker das Vertrauen der Menschen in einen Markennamen, desto leichter ist es, nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch das Denken der Menschen nachhaltig zu beeinflussen.
Zeitungen
Das Ministerium ist sich diesem Machtinstrument bewusst, weshalb des keine allgemeine Pressefreiheit für Tageszeitungen gibt. Im Gegenteil droht das Ministerium mit Enteignung und Berufsverbot oder ködert mit exklusiven Informationen.
Die Nachrichten über gesellschaftliche oder politische Ereignisse, die man im Tagespropheten (Der Abend- und der Sonntagsprophet gehören zum selben Unternehmen) entnehmen kann, sind somit nicht immer die Wahrheit - sondern lediglich das Wissen, das das Ministerium zu verbreiten wünscht. Darüber bewusst sind sich jedoch die wenigsten Hexen und Zauberer, da es ihnen an alternativen Informationsquellen fehlt.
Andere Tageszeitungen sind klein und oftmals nicht langlebig, obwohl es seit dem 18. Jahrhundert (zu dieser Zeit wurden Zauber wie Maschinen, die das Vervielfältigen und die Papierherstellung erleichterten) immer wieder Neugründungen gab. Darunter etablieren können sich vor allen Dingen Fach- und Sport- sowie Freizeitmagazine. Zu den bekanntesten dieser Magazine gehört beispielsweise die Hexenwoche, die sich hinsichtlich einer Nachrichtenberichterstattung auf die prominenten der magischen Welt konzentriert.
Und war der Klitterer im ersten Krieg noch gegründet worden, um unter anderem Wahrheiten zu verbreiten, die das Ministerium unter Verschluss halten wollte, hat er heute den Ruf eines Verschwörungsblättchens. Erfundene Tierwesen sollen darin vorgestellt werden.
Buchverlage
Zeitungen und Magazine gehören nicht zur Angebotspalette der meisten Buchverlage der magischen Welt. Stattdessen produzieren sie Fach- und Schulbücher, Sach- und Unterhaltungsliteratur. Auch hier ist die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit und dem Ruf eines Verlags relevant - und man schaut kritischer hin als bei Tageszeitungen. Verlage in reinblütiger Hand, die versucht haben, durch ihre Druckwerke offensichtlich die eigene Ideologie zu verbreiten, waren niemals erfolgreich. Dennoch ist es möglich, Bücher zu erwerben, in denen als wissenschaftliche Wahrheit dargestellt wird, dass Muggelstämmige Squibs ihre Magie gestohlen haben. Es gibt keine Kontrollinstanz, die solche Werke verbietet, sondern es ist die "Mund zu Mund"-Propaganda, die hier eine Rolle spielt.
Während wissenschaftliche Bücher aufwendig produziert und in Leder eingebunden werden, wird für die Unterhaltungsbranche oftmals weniger Geld in die Buchgestaltung investiert. Penny Dreadfuls, wie die Muggelwelt sie namentlich abgestraft hat, sind in der magischen Welt noch immer häufig und beliebt. Geld fließt darein, diese zu bewerben oder Fanartikel zu produzieren. Wenn es keine Persönlichkeiten aus Sport oder Musik sind, die als Poster an den Wänden von Jugendlichen hängen, sind es Romanfiguren.
Audiomedien
Eine noch immer eher neu zu nennende Entwicklung sind für die magische Welt Medien, die gehört werden können. Einem findigen Halbblut gelang es im aktuellen Jahrhundert, nicht nur den Plattenspieler der Muggel so umzurüsten, dass er mechanisch und durch den Anstoß eines Zaubers funktioniert, sondern auch Vinylplatten selbst für die magische Welt nutzbar zu machen. Noch immer ist der Plattenspieler jedoch eine Rarität und befindet sich eher im gemeinsamen Familienbesitz, statt im Zimmer eines jeden einzelnen. Musik und Hörbücher sind es, die bisher auf Vinyl gehext werden - wobei ausschließlich Titel aus der Unterhaltungsbranche so vertont werden, keine Fachbücher oder aktuellen Nachrichten.
Diese aktuellen Nachrichten lassen sich jedoch über das Radio empfangen. Auch dieses Gerät der Muggel hat eine magische Umrüstung erfahren und derzeit können bis zu drei legale Radiosender empfangen werden. Diese haben mit 'der Haushexe', 'der arbeitenden Bevölkerung' und einem Sender, der die gesamte Sendezeit auf Unterhaltung ausgerichtet ist, sehr konkrete Zielgruppen. Dies spiegelt sich beispielsweise in der gesendeten Musik wieder.
Ähnlich wie die Tageszeitungen stehen auch die Radiosender unter strenger Kontrolle und in einer engen Beziehung zum Ministerium. Es ist selbstverständlich, dass die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen ein Auge auf das Programm hat oder dieses korrigiert. Bei eben jener Abteilung muss auch die Gründung eines neuen Senders erst beantragt und genehmigt werden.
Die meisten dieser Gründungsanträge sind bisher abgelehnt worden - doch nicht jeder hat sich davon entmutigen lassen. Somit gibt es eine Reihe von Piratensendern, die jedoch nicht rund um die Uhr, sondern zu ausgewählten Zeiten konkrete Inhalte senden.
Audiovisuelle Medien
Audiovisuelle Medien in Form von Fernsehsendungen oder Kinofilmen sind nicht existent. Die dazu gehörige Technik ist eine Entwicklung der Muggel, die sich nicht in die magische Welt übersetzen lässt. Stattdessen erfreuen sich Theaterstücke oder Fotoromane, wie sie auch in der Hexenwoche abgedruckt werden, großer Beliebtheit.