(angebliche) Reinblüter
allgemeine Definition
Im heutigen Volksmund bedeutet "reinblütig zu sein" Folgendes: Im eigenen Familienstammbaum gab es niemals jemanden, der nicht ebenfalls ausschließlich von Zauberern abstammte. Keine Muggel, keine Halbblüter - und bevorzugt verschweigt man auch, ob oder dass es Squibs im eigenen Stammbaum gibt. Reinblütige Familien legen sehr viel Wert darauf, ihren Blutsstatus zu erhalten und arrangieren für ihren Nachwuchs daher Ehen mit den Nachkommen anderer reinblütiger Familien. Aus dieser Abstammung leiten Reinblüter ihre Überlegenheit sowie einen Herrschaftsanspruch über die Zaubererwelt ab, den sie heute nicht mehr erfüllen.
Entwickelt hat sich diese Auslegung erst in den letzten 100 bis 200 Jahren. Grundsätzlich hat sich die Bedeutung des Begriffs "reinblütig" seit Salazar Slytherin immer mal wieder verändert und war von unterschiedlicher Relevanz für die breite Zauberergesellschaft.
Zuletzt gewann
eine Reinblutideologie nach der Etablierung des Geheimhaltungsabkommens 1693 Bedeutung: Zaubererfamilien, die zuvor zum hohen Adel der Muggelwelt gehörten, verloren durch das Gesetz ihre Macht und ihren Einfluss in der gesamten - britischen - Gesellschaft. Sie hatten jedoch ein Interesse daran, diesen Einfluss aufrecht zu erhalten beziehungsweise diesen in der Zauberergesellschaft zu erlangen, die sich neu formierte. Aus dem Zusammenschluss dieser Familien, die - wie es zuvor im Muggeladel üblich war - darauf achteten, untereinander Allianzen zu schließen und diese mit Ehen zu besiegeln, entstand eine Art neuer Adel innerhalb der Zauberergesellschaft. Sich selbst bezeichnete man als "reinblütig" und achtete darauf, ausschließlich innerhalb des Kreises von Reinblutfamilien zu heiraten. Anfangs ging es dabei jedoch nicht tatsächlich um das Blut, sondern darum, dass Macht Macht heiratete.
Zunehmend konzentrierte man sich jedoch auf die Argumentation der Blutlinie und vergaß den Machtaspekt. Somit konkurrieren reinblütige Familien heute stärker gegeneinander, als dass sie einander ein Supportnetzwerk bilden. Ehen werden zumeist aufgrund des Bluts arrangiert, nicht aufgrund politischer oder finanzieller Vorteile.
äußerer Umgang
Seit Voldemorts Verschwinden am 31.10.1981 haben die Reinblüter zunehmend an Einfluss verloren. Statt die Familien mit höchstem Ansehen und Einfluss zu sein, sind sie diejenigen, denen das größte Misstrauen entgegen gebracht wird: Reinblut zu sein, ist gleichbedeutend mit dem Verdacht, zu den Todessern gehört oder diese doch wenigstens unterstützt zu haben. Auch Familien, gegen die keine offiziellen Ermittlungen und Prozesse geführt wurde, hatten es in den Folgejahren schwer: Geschäftliche und finanzielle Einbußen aufgrund ausbleibender Kunden, hohe Prozesskosten, Positionsverluste und negative Rückmeldungen für Bewerbungen z.B. in der magischen Strafverfolgung waren die Regel. Als Reinblutfamilie reich und konservativ zu sein, ist nahezu unmöglich geworden.
Erst in den vergangenen 3-4 Jahren stellte sich hier eine Besserung ein. Reinblüter wurden wieder vorurteilsfreier und gleichberechtigter behandelt, wenn das Misstrauen und die Ablehnung in der Bevölkerung auch noch immer groß sind. Eindeutig zeigt sich an diesen gesellschaftlichen Reaktionen und Folgen auf den Krieg, dass Reinblüter eine Minderheit darstellen.
Innerer Umgang
Will eine Familie innerhalb der Reinblutkreise hoch angesehen sein, sorgt sie dafür, dass jedes Mitglied viel auf die eigene Abstammung und Überlegenheit gibt. Mit der Aussicht, eine arrangierte Ehe einzugehen, wächst jedes Familienmitglied auf und ist auch mit dem Kreis möglicher Ehepartner vertraut. Regelmäßige Events führen exklusiv reinblütige Familien zusammen, die eine Art Parallelgesellschaft innerhalb der Zauberergemeinschaft bilden. - Wer dagegen aufbegehrt, ist nicht nur schlecht erzogen, sondern hat auch weder Verantwortungsbewusstsein, noch Loyalität gegenüber seiner eigenen Familie. Verlobungen zu lösen, kommt einem Hochverrat gleich, und auch Scheidungen sind selten und müssen mit zwei Familien, nicht nur zwischen zwei Ehepartnern ausgehandelt werden.
Dass weibliche Familienmitglieder als Damen der Gesellschaft keinen Beruf ergreifen, ist noch immer häufig, aber keine Anforderung an eine traditionelle, ehrenvolle Familie mehr.
Scharf getrennt wird jedoch noch immer nach Familien, die in den 1930ern als absolut reinblütig und in diesem Ruf "Unantastbar" definiert wurden - und anderen Familien, denen man schon eher zutraut, dass ihre ideologische Einstellung oder magische Abstammung nicht ganz so einwandfrei ist. Auch ausländischen Familien wird immer mit einer gewissen Skepsis begegnet, ob deren Blut wirklich rein ist - obwohl einige dieser Familien dennoch ein höheres Ansehen genießen.
Zwar ist es grundsätzlich möglich, die heutige Einstellung und den Ruf einer Reinblutfamilie selbst zu definieren, aber es existiert nur der nachfolgend genannte Kreis unantastbarer und reinblütiger Familien. Einigen davon haben wir zudem einen konkreten Ruf mitgegeben.
Familienliste
Legende
ausgestorben - durchgestrichen
blutsverräterisch - fett
Forencanon - unterstrichen
offiziell nicht mehr reinblütig - kursiv
Unantastbare 28
Abbott
Avery
Black (Ausnahme:
Sirius Black)
Bulstrode
Burke
Carrow
Crouch (Ausnahme:
Barty Crouch jr.)
Fawley
Flint
Gaunt
Greengrass
Lestrange
Longbottom
Macmillan
Malfoy
Nott
Ollivander
Parkinson
Prewett
Rosier
Rowle
Selwyn
Shacklebolt
Shafiq
Slughorn
Travers
Weasley
Yaxley
weitere Reinblutfamilien
Bletchley
Blishwick
Borgin
Brown
Cornfoot
Crabbe
Doge
Fleamont
Gamp
Gibbon
Goyle
Higgs
MacDougal
Macnair
Max
Meliflua
Montague
Moody
Mulciber
Orpington
Perks
Peverell
Potter
Prince
Sayre
Runcorn
Tremblay
Tripe
Urquart
Wilkes
anerkannte ausländische Reinblutfamilien
Beaufort (Frankreich)
Dolohov (Tschechien)
Flamel (Frankreich)
Jugson (Dänemark)
Kama (Senegal)
Karkaroff (Kasachstan)
Lowe (Dänemark)
Moreau (Frankreich)
Zabini (Italien)
Inwiefern Familien bespielt sind und welche Festlegungen wir für das Forencanon getroffen haben, entnehmt ihr bitte dem Abstammungsverzeichnis.