Maledicti
Fandombeispiel: Nagini
Auf den ersten Blick sind Maledicti von Animagi kaum zu unterscheiden: Auch sie sind in der Lage, sich in eine konkrete Tiergestalt zu verwandeln. Jedoch können ausschließlich weibliche Charaktere Maledicti sein und die Verwandlungsfähigkeit ist nicht immer eine willentliche Entscheidung sondern eine magische Notwendigkeit, denn Maledicti sind verflucht. Nicht sie persönlich, sondern ihre Blutlinie trägt den Fluch in sich.
Weitergegeben wird der Fluch dabei in weiblicher Linie - von Mutter an Tochter - und ist somit keineswegs an einen Familiennamen gebunden, sondern kann sich in der westlichen Welt durch verschiedene Familien ziehen. Es ist nicht möglich, dass der Fluch eine Generation überspringt, jedoch können Squibtöchter ihn weder haben, noch weitertragen, da eine magische Begabung für die Verwandlung notwendig ist.
Gemeinsam haben alle Träger eines Fluchts - unabhängig ihres heutigen Familiennamens - die Tiergestalt und die Fluchursache. Allein durch die Vererbungslinie zeigt sich dabei: Der Maledictusfluch ist kein Fluch, der in der westlichen Welt gewirkt wird. Stattdessen ist er kennzeichnend für andere Magiergesellschaften, in der die weibliche Erblinie grundsätzlich eine große Rolle spielt.
Maledicti sind daher ausgesprochen selten in der westlichen Welt. Und nicht weniger selten sind Familien, die dennoch betroffen sind, darum bemüht, dem Fluch keinen weiteren Raum zu geben. Sie verpflichten sich selbst - oder doch wenigstens ihre weiblichen Nachkommen - zur Kinderlosigkeit.
Dazu ist die Suche nach einem Heilmittel oder einer Aufhebung des Fluchs kennzeichnend für Fluchträger und ihre Familien. Denn es ist keine Auszeichnung, sich in ein Tier verwandeln zu müssen - und darüber hinaus auch eine Tiergestalt anzunehmen, die (aus Sicht des Fluchurhebers) negativ besetzt ist.
Hartnäckig hält sich die These, dass es irgendwo auf der Welt Fluchbrecher geben muss, die in der Lage sind, einen Maledictusfluch zu lösen. Nicht weniger oft nimmt man an, dass die Nachfahren der Fluchurheber diesen zurücknehmen können.
Die Suche nach Lösungen kostet stets mehr als sie wert ist, zumal Maledicti keine unbegrenzte Zeit zur Verfügung steht.
Im Teenageralter verwandeln sich die Hexen ein erstes Mal und zumeist geschieht dies im Zuge großer Gefühlsausbrüche. Sich in ihrer Tiergestalt bewegen zu können, ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, sondern muss - wie das Laufen bei Babys - zunächst erlernt werden. Von nun an folgt jedoch eine Zeit, in der Maledicti ihre Verwandlungen willentlich herbei führen können - dies allerdings auch müssen. Wer nicht freiwillig Zeit in seiner Tiergestalt verbringt, verliert die Kontrolle über sein Aussehen und wird auch bei einem kleineren Gefühlsausbruch zwangsverwandelt.
Mit fortschreitendem Alter werden die Zeitspannen, die man in Tiergestalt verbringen muss, zunehmend länger, bis die endgültige Verwandlung eintritt. Diese erfolgt etwa zum 30. Lebensjahr, so dass ein Maledictus den größten Teil seines Lebens als Tier verbringt. Denn auch in dieser Gestalt hat eine Hexe noch ihre reguläre Lebenserwartung von etwa 150 Jahren. Es erfolgt keine Anpassung an die Tiergestalt in dieser Hinsicht - jedoch verliert ein Maledictus zunehmend die Fähigkeit, menschlich zu denken und zu handeln.