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Elodie Savage - Elodie Savage - 03.04.2025 In der Winkelgasse: Es war nicht das erste Mal, dass Elodie mit ihrer Familie durch die Winkelgasse geschlendert war; doch das erste Mal, dass sie selbst mehr kaufte als ein paar Bücher und eine neue Feder. In ein paar Minuten würde sie ihren eigenen Zauberstab in der Hand halten und danach bei Madam Malkin stehen und ihren ersten Hogwarts Umhang abstecken lassen. Mit einem fröhlichen Grinsen auf dem Gesicht blickte sie zu ihrer Aello, bevor sie von dem hektischen Treiben am Tor zum Tropfenden Kessel förmlich in die Winkelgasse gedrückt wurde. »Ich glaube, ich möchte zuerst in den Bücherladen!« verkündete sie und drehte sich zu ihrer Familie um. Es mochte recht konträr zu ihrer Aufregung erscheinen, doch sie hatte es sich perfekt ausgemalt: nachdem sie mit ihrem Zauberstab außerhalb von Hogwarts sowieso nichts machen konnte, ergäbe es Sinn, sich erst die Bücher zu kaufen und mit dem neuen Buch ihrer Lieblingsautorin die Wartezeiten zu überbrücken, die unweigerlich auf sie zukommen würden. Außerdem... war es nicht viel spannender bis zum Ende mit dem aufregendsten Teil des Tages zu warten? Nicht, dass sie erwartete, dass ihr Plan aufging: wenn Aello zuerst in den Zauberstabladen laufen wollte, würde sie ihr natürlich folgen. Schon allein, weil ihr selbstauferlegter Plan zu sehr unter der Vorfreude wackelte, die sich in ihr breit machte, wenn sie in ihren eigenen Zauberstab dachte. Ab und an hatte sie sich den ihrer Mutter stibizt, nur um das Holz in der Hand zu halten und am Ende eine Menge Ärger zu bekommen. Aber ab heute war sie selbst eine Hexe und nicht nur ein Mädchen, das das Potential hatte, Magie zu wirken, aber ohne Zauberstab es natürlich nicht ausschöpfen konnte. Am Abend vor der Abreise: Im Laufe des Abends war Elodie in Aellos Bett gekrochen. Etwas, was sie seit Jahren nicht mehr getan hatte, doch der Gedanke, dass sie am nächsten Tag vom Sprechenden Hut getrennt werden könnten, hatte sie nicht losgelassen. »Glaubst du, man kann den Hut bestechen?«, murmelte sie und griff in eine Packung Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen. Sie fühlte sich immer ein bisschen illegal, wenn sie Süßigkeiten aß, nachdem sie Zähne geputzt hatte. Und es fühlte sich gut an. »Oder ihn irgendwie anders überzeugen?« Die letzten Tage hatte sie viel darüber nachgedacht, dass Aello und sie zwar sehr ähnlich waren... aber waren sie ähnlich genug? Vor ein paar Monaten hatte sie, wenn sie an Hogwarts dachte, in erster Linie Freude im Kopf. Sie freute sich darauf, mit ihren Freunden durch die Gänge zu huschen und zu lernen, wie man Dinge schweben ließ. Sie hoffte, viel über Verwandlungen zu lernen und sich Tränke zu brauen, mit denen sie bunte Haut bekommen konnte. Aber irgendwann, sie wusste auch nicht warum, hatte sich die nagende Frage eingeschlichen, was passieren würde, wenn sie und ihre Freunde das alles nicht zusammen machen würden. Die Bohne schmeckte nach frischem Gras; eine ihrer Lieblingssorten. »Manchmal wünschte ich mir, dass Hogwarts kein Internat wäre... stell dir vor, wie cool es wäre, wenn wir vormittags zaubern lernen würden und nachmittags mit unseren Freunden ans Meer gehen könnten!« Natürlich war ihr klar, dass das nicht funktionierte. Schon allein der Aufwand, täglich zum Schloss und davon wieder wegzukommen, wäre nicht tragbar. Wenn sie alle Kinder durch den Kamin reisen ließen, bräuchte das Ewigkeiten und ihre Familie bräuchte sicherlich die ganzen Sommerferien, um die Menge an Flohpulver, die das Schloss dann benötigte, auf Lager zu produzieren. Dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht, eine halbe Ewigkeit von ihren Eltern getrennt zu sein. Und noch weniger gefiel ihr der Gedanke der Häuserzuordnung. Im Hogwartsexpress: Kaum dass der Hogwartsexpress London verlassen hatte, war Elodie schon losgestürmt, um sich ihre Schuluniform anzuziehen und die Minuten auf ihrer neuen silbernen Armbanduhr auszurechnen, die sie bis zum Halt in Hogsmeade noch fahren würden. Mit einem kurzen Blick zu ihrer Zwillingsschwester war sie sich nicht sicher, ob sie die Minuten zählte, um zu wissen, wie lange sie sich in der Sicherheit ihrer Familie wissen konnte oder weil sie nicht erwarten konnte, endlich ein Teil von Hogwarts zu werden, das neben Magie auch Geheimnisse zu bieten hatte. Schon seit Tagen wachte sie morgens auf und hatte vor allem eine Angst: nicht mit ihrer Schwester in ein Haus eingeteilt zu werden. Oder noch schlimmer: nach Slytherin zu kommen. Rational war ihr zwar bewusst, dass ihre Familie sie dafür sicherlich nicht verstoßen würde und dass ihre Schwester immer noch ihre Schwester war, auch dann, wenn sie nicht einen Schlafsaal teilen würde. Doch war das vielleicht nicht ein Zeichen, dass sie nicht ganz dazu passte? Und wie sollte sie Freunde finden, wenn ihre Schwester, ja, vielleicht auch ihre Freunde, die sie schon hatte, in ein anderes Haus eingeteilt wurden? Würden sie sich nicht alle auseinander leben? »Glaubst du, man kann den sprechenden Hut bestechen?«, hatte sie ihre Schwester am Abend davor gefragt und stellte sich nun die gleiche Frage. Vielleicht etwas Hutpolitur? Ein nettes Gedicht, das sie ihm im Geiste vortragen könnte? Ob der sprechende Hut wüsste, dass sie sich diese Frage gestellt hatte, und sie deshalb für listig halten und sie nach Slytherin stecken würde? Sie steckte sich einen Himbeerzischer und den Mund und versuchte, ihre Gedanken auf das positive zu fokussieren: auf die schöne Landschaft, das Runde Zaubererschnippschnapp, die sie mit Aello begonnen hatte und auf die goldene Schokofroschkarte des Schokofroschs, den sie sich für die Karte und nicht etwa für den eklig herumspringenden Frosch gekauft hatte. |