Platane, Phönixfeder, 11.5‘‘, flexibel

Platane und Phönixfeder ergeben einen Zauberstab, der vor allem eigenwillig ist und sich gegen jede Form von Langeweile sträubt – wobei Elodie das Glück hat, dass ihr Zauberstabholz einen besonders schmalen Durchmesser besitzt und entsprechend elastischer ist als man es von Platane gewohnt wäre.

Elodie sieht die Welt aus naiven Kindsaugen und zwar aus solchen, die den Luxus einer behüteten Kindheit gewohnt sind. In ihrer Welt haben Menschen das nötige Geld, um abends satt ins Bett zu fallen und tagsüber mit dem besten Spielzeug zu spielen. Dass es anders sein könnte, dass es Menschen gibt, die leiden und aufgrund ihrer Umstände in der Gesellschaft benachteiligt sind, weiß sie nur aus Erzählungen und Büchern. Dramen, die sich um arme Kinder drehen oder um benachteiligte Muggelstämmige, sind für sie vor allem das: Geschichten. Ihre Kontaktfläche zu tatsächlich benachteiligten Menschen ist gering, auch wenn ihr nie verschwiegen wurde, dass die Welt nicht so bunt ist, wie sie es sich oft ausmalt.

Ihre Familie ist zudem keine, die sie schon im jungen Alter mit rassistischen Weltansichten indoktriniert hat, und so gibt es für sie keinen Grund, sich besser als ärmere Menschen zu fühlen oder Halbwesen zu verachten. Menschen sind Menschen und Hexen Hexen, und welche Eltern man hat, entscheidet nicht darüber, welche Fähigkeiten man selbst besitzt. Muggel sind nicht verachtenswert, nur weil sie nicht zaubern können und Werwölfe haben eine Krankheit, die dafür sorgen, dass sie monatlich zu gruseligen Wesen werden, wegen denen man an Vollmond am besten zuhause bleibt. Magische Wesen wie Kobolde und Hauselfen sollte man respektvoll behandeln, immerhin haben sie sich ausgesucht, der magischen Gesellschaft zu helfen. Alles ganz einfach.

...jeder über Elodie Savage wissen kann, dass...

» Elodie stammt aus einer Geldadelfamilie, deren Einnahmequelle die Herstellung von Flohpulver ist.
» Ihr Vater, Elijah Savage, ist ein Auror.
» Ihre Zwillingsschwester und sie die Nesthäkchen aus der Familie sind.

...Freunde und Familienmitglieder über Elodie Savage wissen, dass...

» Elodie das wirkliche Nesthäkchen der Familie ist... immerhin ist sie zehn Minuten jünger als ihre Zwillingsschwester.
» Durch die spanische Herkunft ihrer Mutter, spricht Elodie spanisch und liebt es, spanische Märchen zu lesen.
» Sie in regelmäßigen Abständen ihre Interessen durcheinanderwirft und ihre ganze Aufmerksamkeit in ihr neues Interessensgebiet wirft.
» Elodie brennt gerade für Theater: sie liebt die große Bühne und stürzt sich in ein Stück nach dem Anderen.
» Um ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu verbessern, ist das ganze Leben für sie ein Theater. Der Sturz von der Treppe? Die großen, realistischen Tränen? Eine schauspielerische Meisterleistung!
» Bevor sie ihr ganzes Interesse in das Theater gesteckt hat, war sie fest überzeugt, Sängerin zu werden. Und davor war sie süchtig nach Büchern mit Drachen. Und davor wollte sie alles darüber wissen, wie man Menschen heilen konnte...
» Ihre stürmischen Interessensschwerpunkte dauern immer etwa sechs Monate bis etwas spannenderes kommt.
» Elodie liebt das Meer und hält sich in ihrer Freizeit meistens am Strand auf. Dort sammelt sie am liebsten zusammen mit ihrer Zwillingsschwester, Aello, Muscheln.
» Sie tauscht ihr Treibholz und ihre Muscheln nicht nur mit Aello, sondern auch mit einem Wassermenschenjungen, dem Aello und sie beim Schwimmen begegnet sind und mit dem sie sich nach dem ersten Misstrauen angefreundet haben.
» Die Zwillinge sammeln außerdem Quidditchsticker, wobei Elodies Sammlung der ihrer Schwester, die einen ausgeprägteren Geschäftssinn besitzt, hinterherhinkt.
» Ihr Lieblingsmärchen ist Babbitty Rabbity und der gackernde Baumstumpf.

...es außderdem über Elodie Savage noch zu wissen gibt, dass...

» Unter ihrem Bett steht eine kleine Kiste mit Pergamentfetzen, auf denen sie die ersten Sätze aus Büchern sammelt.
» Elodie liebt Rätsel, weshalb sie immer wieder klitzekleine Hinweise auf ein Großes Ganzes in ihrem Alltag versteckt und hofft, dass Menschen darauf achten.
» Ihre liebste Jahreszeit ist Sommer, aber noch lieber mag sie Weihnachten.
» Elodie hat absolut keine Ahnung, dass ihre Familie pleite ist und ihre Eltern in einer Ehekrise stecken.
» In Hogwarts freut sie sich am meisten auf Verwandlung. Am liebsten würde sie direkt lernen, wie man sein eigenes Aussehen verändern kann.
» Sie hasst es, Langeweile zu haben. Zwar kann sie sich gut mit ihrer eigenen Fantasie beschäftigen, aber wenn ihr da nichts einfällt, wird sie schnell unausstehbar.

gegenüber der Familie

Für Elodie ist ihre Familie sehr wichtig und es ist für sie ganz natürlich, dass sie sich immer einem Familienmitglied anvertrauen kann. Ihre Mutter, die immer für sie da ist, und ihr Vater, in ihren Augen der größte Held der Welt, liebt sie dabei gleichermaßen und wüsste sie, dass es in der Ehe der beiden kriselte, würde sie gewiss sehr darunter leiden, dass die perfekte, heile Welt doch zerbrechlicher war, als es ihr vorgelebt worden war.

Während auch ihre älteren Geschwister nicht nur Vorbildern, sondern Vertrauenspersonen für sie sind, ist ihre engste Bezugsperson doch ihre Zwillingsschwester Aello, mit der sie nicht nur einen Geburtstermin teilt, sondern auch einige Hobbys und Eigenschaften. Für Elodie ist es ganz selbstverständlich, dass ihre Schwester immer für sie Zeit hat und dass sie beide recht ähnliche Probleme zur selben Zeit durchlaufen.
Für sie ist dabei ganz selbstverständlich, dass zu ihrer Familie nicht nur ihre Geschwister und ihre Eltern zählen, sondern auch die restliche Verwandtschaft. Selbst wenn sie diese nicht jeden Tag sieht, gilt für sie der Grundsatz: Familie ist Familie und diese sollte man loyal und liebend behandeln. Dass es anders sein könnte, wäre ihr auch nie eingefallen.
Dabei sind ihre Familienmitglieder nicht nur Bezugspersonen, sondern auch der Kreis an Menschen, der ihre kreativen Phasen am meisten aushalten muss: hat sie gerade ein neues Buch gelesen, ist ihre Mutter die erste, die davon erzählt. Akute Schauspielübungen, in denen sie sich dramatisch von Treppen fallen lässt, schockieren gewiss zunächst ihren Vater und wenn sie ihren Moment hat, in welchem sie durch das Haus braust und sich vorstellt, ein Thestral zu sein, dann würde sie das sicherlich nicht vor ihrer Familie verstecken.

gegenüber Freunden

Bisher besteht ihr Freundeskreis vor allem aus Kinder befreundeter, magischer Familien, mit denen sie sich natürlicherweise gut versteht. Sie musste nicht viel Aufwand ins Freunde finden stecken und war mit den Kontakten über ihre Familie und ihre Geschwister zufrieden. Entsprechend fürchtet sie sich ein bisschen vor Hogwarts: was, wenn sie nicht mit Rose und Aello in ein Haus kommen würde und beim Freunde finden auf sich selbst gestellt war? Zwar hatte sie sich bei den Kindern, die ihr vorgesetzt wurden, immer als recht aufgeschlossen erwiesen und sobald eine Freundschaft geformt war, auch als selbstbewusst und hilfsbereit. Aber wie sollte sie denn selbst und ganz alleine Freundschaften formen, wenn es doch bisher nur zu Gleichaltrigen geklappt hat, zu denen sie sowieso einen Bezug hatte? Und wie sollte die die Menschen finden, die die gleichen Interessen haben wie sie? Deshalb freut sie sich darauf, in Hogwarts neue Freunde zu finden, weiß aber nicht so recht, wie sie das anstellen soll.

gegenüber Bekannten

Elodie erscheint vor allem vor Erwachsenen als ein sehr höfliches Kind, das meist den Mund hält, wenn sie nicht direkt angesprochen wird – das ist aber allerdings eine recht neue Entwicklung. Während sie die meiste Zeit ihres Lebens aufgeweckt und von Aello angesteckt zu Plappern begonnen hatte, sobald ihr der Raum dafür geboten wurde, lächelt sie neuerdings vor allem brav, wenn Erwachsene in ihre Richtung schauen. Der Grund? Wahrscheinlich eine Mischung aus Büchern, die sie gelesen hatte und bei denen die Hauptperson mehr bekommen hat, wenn sie sich so verhalten hat, wie es die Erwachsenen wollten, dem Drang, sich selbst brav zu schauspielern und der Tatsache, dass sie vor allem in Abwesenheit ihrer Zwillingsschwester doch manchmal unsicherer war, als sie eigentlich scheint. Außerdem fällt es ihr leicht, einfach in ihrer eigenen Gedankenwelt zu versinken, wenn die Menschen um sie herum über Dinge sprechen, die sie nicht recht versteht. Wenn sie allerdings aktiv in ein Gespräch mit einbezogen wird, erkennt man schnell, dass sie eine sehr wilde Fantasie hat und dabei manchmal ein bisschen den Bezug zur Realität verliert. Dass dabei ab und an eine kleine Lüge über ihre Lippen rutscht, um ihre Geschichten spannender zu machen, fällt meist gar nicht mehr auf.
Ansonsten ist Elodie eine Anpassungskünstlerin – eine Eigenschaft, die man in einer Großfamilie ganz automatisch lernt. Wie sollte man sonst die zerstörte Topfpflanze auf die Geschwister schieben, wenn man kein honigsüßes Lächeln faken konnte? Ganz überrascht wirken, wenn die Süßigkeiten-Schublade von heute auf morgen leer war? Kein Problem für Elodie.
Unter gleichaltrigen Kindern legt Elodie diese Schauspielerei und die leise Schüchternheit, die sie manchmal in Anwesenheit von Älteren spürt, schnell ab. Sie ist durchaus in der Lage, sich einen lustigen Streich auszudenken und in einer Umgebung, in der sie sich wohl fühlt, lässt sie sich gern von ihrer Neugierde treiben.
In Hogwarts könnte sie auf gleichaltrige Kinder eventuell etwas verwöhnt wirken. Schon immer war das Mädchen mit der besten Kleidung ausgestattet worden und jeder Wunsch, den sie äußerte, wurde ihr meist auch erfüllt. Deshalb fehlt ihr oft das Verständnis dafür, dass nicht jeder Mensch das Geld hat, um sich sofort die neusten Bücher oder den schönen bunten Schal zu kaufen.

gegenüber Feinden

Feinde ist tatsächlich ein Begriff, den Elodie vor allem aus Büchern kennt und manchmal ist sie beinahe enttäuscht, dass sie im echten Leben niemanden hat, den sie abgrundtief hassen kann. Nicht, dass sie das als erstrebenswerten Zustand festlegen würde; doch wenn sie die dramatisierenden Hassreden in Büchern liest, die geschworene Todfeindschaft... wüsste sie schon gehen, wie es sich anfühlt, eine Person im Leben zu haben, die man so verlässlich verabscheuen wie man seine Schwester lieben kann.


Aber wahrscheinlich redet sie sich diese Empfindung auch nur ein, denn eigentlich ist sie sehr harmoniebedürftig. Streit in der Familie führt bei ihr häufig dazu, dass sie sich in ihrem Zimmer verkriecht und in einem ruhigeren Moment zu jeder Person geht, um sich bestätigen zu lassen, dass eigentlich alles gut ist. Und auch so kann sie sich nicht vorstellen, jemand wirklich nicht leiden zu können - auch wenn sie manchmal davon träumt. Dass es in Hogwarts tatsächlich Menschen geben wird, die derart gegen ihre Moral verstoßen oder ihr nicht wohlgesonnen sind, ist ihr zwar bewusst… doch ob sie sich wirklich mutig gegen diese Menschen stellen würde? Obwohl ihr Vater ihnen allen vorlebte, dass man für seine Überzeugungen eintreten sollte, hatte das bisher immer Aello gemacht, bevor sie gewagt hatte, den Mund zu öffnen... und ob sie das ohne ihre Schwester überhaupt hinbekommt?

in Bezug auf Liebesbeziehungen

Liebesbeziehung? Für Elodie ist das ein unbeschriebenes Blatt, an dem sie auch noch nicht sonderlich viel Interesse hat.

14.03.1984: Geburt
1990: Beginn des Hausunterrichts
01.09.1995: Einschulung in Hogwarts, Zuordnung nach Gryffindor

Elodies Leben dreht sich vor allem um die Einschulung und auch darum wird es ingame vor allem gehen: denn was könnte ein größerer Schritt im Leben einer jungen Hexe sein als die Einschulung und die ersten Monate in Hogwarts? Dass dieser eigentlich sehr kindliche Schritt davon begleitet wird, dass die Welt dunkler und ihre Familie besorgter wird, nimmt sie wahrscheinlich wahr und ich bin sehr gespannt, inwieweit sich das ingame auch einbauen lässt. In erster Linie ist sie aber Kind.

In der Winkelgasse:
Es war nicht das erste Mal, dass Elodie mit ihrer Familie durch die Winkelgasse geschlendert war; doch das erste Mal, dass sie selbst mehr kaufte als ein paar Bücher und eine neue Feder. In ein paar Minuten würde sie ihren eigenen Zauberstab in der Hand halten und danach bei Madam Malkin stehen und ihren ersten Hogwarts Umhang abstecken lassen. Mit einem fröhlichen Grinsen auf dem Gesicht blickte sie zu ihrer Aello, bevor sie von dem hektischen Treiben am Tor zum Tropfenden Kessel förmlich in die Winkelgasse gedrückt wurde. »Ich glaube, ich möchte zuerst in den Bücherladen!« verkündete sie und drehte sich zu ihrer Familie um. Es mochte recht konträr zu ihrer Aufregung erscheinen, doch sie hatte es sich perfekt ausgemalt: nachdem sie mit ihrem Zauberstab außerhalb von Hogwarts sowieso nichts machen konnte, ergäbe es Sinn, sich erst die Bücher zu kaufen und mit dem neuen Buch ihrer Lieblingsautorin die Wartezeiten zu überbrücken, die unweigerlich auf sie zukommen würden. Außerdem... war es nicht viel spannender bis zum Ende mit dem aufregendsten Teil des Tages zu warten? Nicht, dass sie erwartete, dass ihr Plan aufging: wenn Aello zuerst in den Zauberstabladen laufen wollte, würde sie ihr natürlich folgen. Schon allein, weil ihr selbstauferlegter Plan zu sehr unter der Vorfreude wackelte, die sich in ihr breit machte, wenn sie in ihren eigenen Zauberstab dachte. Ab und an hatte sie sich den ihrer Mutter stibizt, nur um das Holz in der Hand zu halten und am Ende eine Menge Ärger zu bekommen. Aber ab heute war sie selbst eine Hexe und nicht nur ein Mädchen, das das Potential hatte, Magie zu wirken, aber ohne Zauberstab es natürlich nicht ausschöpfen konnte.

Am Abend vor der Abreise:
Im Laufe des Abends war Elodie in Aellos Bett gekrochen. Etwas, was sie seit Jahren nicht mehr getan hatte, doch der Gedanke, dass sie am nächsten Tag vom Sprechenden Hut getrennt werden könnten, hatte sie nicht losgelassen. »Glaubst du, man kann den Hut bestechen?«, murmelte sie und griff in eine Packung Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen. Sie fühlte sich immer ein bisschen illegal, wenn sie Süßigkeiten aß, nachdem sie Zähne geputzt hatte. Und es fühlte sich gut an. »Oder ihn irgendwie anders überzeugen?« Die letzten Tage hatte sie viel darüber nachgedacht, dass Aello und sie zwar sehr ähnlich waren... aber waren sie ähnlich genug? Vor ein paar Monaten hatte sie, wenn sie an Hogwarts dachte, in erster Linie Freude im Kopf. Sie freute sich darauf, mit ihren Freunden durch die Gänge zu huschen und zu lernen, wie man Dinge schweben ließ. Sie hoffte, viel über Verwandlungen zu lernen und sich Tränke zu brauen, mit denen sie bunte Haut bekommen konnte. Aber irgendwann, sie wusste auch nicht warum, hatte sich die nagende Frage eingeschlichen, was passieren würde, wenn sie und ihre Freunde das alles nicht zusammen machen würden.
Die Bohne schmeckte nach frischem Gras; eine ihrer Lieblingssorten. »Manchmal wünschte ich mir, dass Hogwarts kein Internat wäre... stell dir vor, wie cool es wäre, wenn wir vormittags zaubern lernen würden und nachmittags mit unseren Freunden ans Meer gehen könnten!« Natürlich war ihr klar, dass das nicht funktionierte. Schon allein der Aufwand, täglich zum Schloss und davon wieder wegzukommen, wäre nicht tragbar. Wenn sie alle Kinder durch den Kamin reisen ließen, bräuchte das Ewigkeiten und ihre Familie bräuchte sicherlich die ganzen Sommerferien, um die Menge an Flohpulver, die das Schloss dann benötigte, auf Lager zu produzieren. Dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht, eine halbe Ewigkeit von ihren Eltern getrennt zu sein. Und noch weniger gefiel ihr der Gedanke der Häuserzuordnung.

Im Hogwartsexpress:
Kaum dass der Hogwartsexpress London verlassen hatte, war Elodie schon losgestürmt, um sich ihre Schuluniform anzuziehen und die Minuten auf ihrer neuen silbernen Armbanduhr auszurechnen, die sie bis zum Halt in Hogsmeade noch fahren würden. Mit einem kurzen Blick zu ihrer Zwillingsschwester war sie sich nicht sicher, ob sie die Minuten zählte, um zu wissen, wie lange sie sich in der Sicherheit ihrer Familie wissen konnte oder weil sie nicht erwarten konnte, endlich ein Teil von Hogwarts zu werden, das neben Magie auch Geheimnisse zu bieten hatte. Schon seit Tagen wachte sie morgens auf und hatte vor allem eine Angst: nicht mit ihrer Schwester in ein Haus eingeteilt zu werden. Oder noch schlimmer: nach Slytherin zu kommen. Rational war ihr zwar bewusst, dass ihre Familie sie dafür sicherlich nicht verstoßen würde und dass ihre Schwester immer noch ihre Schwester war, auch dann, wenn sie nicht einen Schlafsaal teilen würde. Doch war das vielleicht nicht ein Zeichen, dass sie nicht ganz dazu passte? Und wie sollte sie Freunde finden, wenn ihre Schwester, ja, vielleicht auch ihre Freunde, die sie schon hatte, in ein anderes Haus eingeteilt wurden? Würden sie sich nicht alle auseinander leben? »Glaubst du, man kann den sprechenden Hut bestechen?«, hatte sie ihre Schwester am Abend davor gefragt und stellte sich nun die gleiche Frage. Vielleicht etwas Hutpolitur? Ein nettes Gedicht, das sie ihm im Geiste vortragen könnte? Ob der sprechende Hut wüsste, dass sie sich diese Frage gestellt hatte, und sie deshalb für listig halten und sie nach Slytherin stecken würde?
Sie steckte sich einen Himbeerzischer und den Mund und versuchte, ihre Gedanken auf das positive zu fokussieren: auf die schöne Landschaft, das Runde Zaubererschnippschnapp, die sie mit Aello begonnen hatte und auf die goldene Schokofroschkarte des Schokofroschs, den sie sich für die Karte und nicht etwa für den eklig herumspringenden Frosch gekauft hatte.